Shūnyatā - The Dark Age | |
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Review von Froosti vom 03.10.2023 (3326 mal gelesen) | |
Nach einem Jahr in einem tibetischen, buddhistischen Kloster gründet Valukatva SHUNYATA. Nicht der Lebenslauf, den man gewöhnlich von einer Black Metal-Band erwartet. Das Cover erinnert an das tibetische Hochland, wo ein einsamer Mönch den Weg zurück in die Zivilisation geht. Ähnlichkeiten zu dem Cover von EMPERORs "In The Nightside Eclipse" kommen mir sofort in den Sinn. Ich bin gespannt, wie sehr sich die Zeit im Kloster auf das lyrische Konzept des Albums auswirkt. Platte auf den Teller und los geht das Debütalbum "The Dark Age" von SHUNYATA. Von seichten Gitarrenspiel eingeleitet, starten SHUNYATA mit dem Song 'Dawn'. Das gibt dem Ganzen ein wenig Atmosphäre und zieht sich durch das gesamte Album. Von den acht Titeln sind zwei instrumental gehalten. Nach kurzer Zeit scheppert es dann richtig los und wir bekommen das, was die Promo-Beschreibung verspricht. Melodischer Black Metal der 90er Jahre, ganz nach den großen Vorbildern, wie EMPEROR, VINTERLAND oder DISSECTION. Der Sound klingt angenehm rau, aber differenziert aus den Boxen. Die Gitarren sägen sich kalt durch den Song und das kratzige Gekeife von Valukatva erinnert mich direkt an VINTERLANDs Meisterwerk "Welcome My Last Chapter". Innovativ ist das Ganze sicher nicht, aber der Song läuft gut durch. Unterbrochen von den zwei instrumentalen Songs zieht sich der Stil durch das gesamte Album. Das Highlight der Platte sind für mich die Texte. Selten habe ich so durchdachte Texte gesehen wie hier. 'The Dark Age' hat es mir da besonders angetan: "Glued to screens humans dissociate from their world and body Relating primarily with concepts and projections Symbols of symbols, so many layers deep in mental filters and interpretation The average modern human drowns in delusions" Es lohnt sich, während das Album läuft, die Texte zur Hand zu nehmen. Kritik an der Gesellschaft und innere Konflikte werden hier anspruchsvoll dargestellt. SHUNYATA haben mit "The Dark Age" ein solides Debütalbum veröffentlicht und Liebhaber der oben genannten Bands können ruhig ein Ohr riskieren. Allerdings ist das Album auch sehr erwartbar und bietet kaum Neues oder Eigenständiges. Ich habe Vergleichbares schon zu oft gehört und keiner der Songs will so recht hängenbleiben. Auch bei dem Thema Atmosphäre ist noch Luft nach oben. Buddhismus und Tibet bieten noch etwas mehr Raum als ein seichtes Gitarrenspiel, um Atmosphäre zu erzeugen. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dawn 02. The Dark Age 03. Loss 04. The Human Predicament 05. The Path 06. Sweetness And Sorrow 07. Renunciation 08. The Cycle | Band Website: www.facebook.com/shunyatablackmetal/ Medium: CD Spieldauer: 49:46 Minuten VÖ: 08.09.2023 |
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