Simple Lies - Let It Kill

Review von T.Roxx vom 07.09.2015 (5473 mal gelesen)
Simple Lies - Let It Kill Ah, endlich mal wieder eine neue Hair-Metal-Kapelle. Okay, zugegebenermaßen schießen die neuen Kapellen dieses zuweilen recht ausgelutschten Genres immer noch wie Pilze aus der Erde hervor; während die meisten dieser neuen Bands aus Schweden kommen, haben wir es hier jedoch mit einer Gruppe aus Italien (!) zu tun. Also gut, den Exotenbonus haben sich SIMPLE LIES schon einmal redlich verdient. Aber auch musiklaisch unterscheidet man sich von dem stetig wachsenden Heer von Neo-Sleazern aus dem hohen Norden.

Die musikalische Mischung auf "Let It Kill" ist erfrischend, denn die Band legt musikalisch ihr Hauptaugenmerk auf handwerklich gut gemachten Metal. Das eine ordentliche Metal-Schlagseite im Sleaze-Bereich gut funktionieren kann, zeigen bereits KISSIN' DYNAMITE und SISTER und so setzen SIMPLE LIES in diesem Bereich sehr spannende Akzente. Z.B. scheut man sich nicht davor, moderne Keyboardparts/-samples wohldosiert (!) einzusetzen. Mit dem für italienischen Metal fast typischen Kitsch & Bombast haben die Jungs glücklicherweise jedoch nix am Hut . Zugebenermaßen zündet das Album allerdings nicht direkt beim ersten Durchlauf, da das geschulte (und geplagte) Ohr des geneigten Hörers bei den ersten Takten zu 'Look At Me Now!' eigentlich eine andere Gesangsstimme erwartet (oder eine andere Musik zur Gesangsstimme). Die Gitarren gehen auf dem ganzen Album gut nach vorn und es werden dem Hörer einige interessante Riffs um die Ohren gehauen, die Rhythmusfraktion spielt ziemlich tight und gut produziert ist das Album auch. Nach mehreren Durchläufen ertappt man sich bereits beim Mitsingen. Womit wir nochmal bei der Gesangsstimme wären: zuweilen klingt der Gesang etwas eintönig und ein bisschen dünn. Singen kann der Knabe am Mikro ohne Zweifel, aber ein bisschen mehr Druck in der Stimme würde der ansonsten ziemlich druckvollen Musik gut zu Gesicht stehen. Vielleicht sollte der gute Mann etwas Geld in ein professionelles Vocal-Coaching investieren. Die nicht ganz so variable, druckvolle Stimme ist aber auch der einzige Kritikpunkt. Mit 'Let It Kill You' hat man eine echte Hymne am Start, bei der alles wie Arsch auf Eimer passt und mit der man jede Tanzfläche von Buxtehude bis Oberammergau vollkriegen kann. Absoluter Ohrwurm! Der anschließende Uptempo-Banger 'The Ant' bietet mit einer zweiten (dreckigen) Gesangsstimme gesangliche Abwechslung.

Alles in allem ist "Let it Kill" eine Runde Sache und ein Album für Freunde des Genres, die mal eine Pause von dem typischen zuckersüßen Hair-Metal-Sound und den dazugehörigen 08/15-Harmonien brauchen, um ihre Ohren mal ein wenig durchpusten zu lassen, ohne auf das geliebte Genre verzichten zu müssen. Antesten!


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Look At Me Now!
02. A-MEN
03. Sunday Morning Apologies
04. Symmetry Of Love
05. Freak Show
06. Miss Anthropy
07. Let It Kill You
08. The Ant
09. Past Frames
10. The King Is Dead
Band Website: www.facebook.com/simpleliesofficial
Medium: CD
Spieldauer: 39:42 Minuten
VÖ: 04.09.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten