Sainted Sinners - Taste It

Review von Stormrider vom 22.12.2021 (4890 mal gelesen)
Sainted Sinners - Taste It Nicht wenige Musiker haben die nicht enden wollende Pandemiezeit genutzt, um sich statt auf den Brettern der Bühnen im Proberaum rumzutreiben und Songs zu schreiben. So kommt es nun häufiger vor, dass eine Band in vergleichsweise kurzen Abständen neues Material raushaut. Quasi so wie es in den 70ern auch normal war, im Jahrestakt ne neue Scheibe am Start zu haben. Was dann auch schon die Überleitung zu "Taste It" ist, dem vierten Album der SAINTED SINNERS, der Band um den auch bei BONFIRE die Axt schwingenden Gitarristen Frank Pané. Denn das Album hat nicht gerade wenige Einflüsse aus eben diesem Jahrzehnt als Basis. Und ja, es sind die großen Dinosaurier, wie PURPLE, ZEPPELIN und auch WHITESNAKE, die hörbar ihre Spuren im Songwriting hinterlassen haben. Ein Schelm, wer beim Albumtitel nicht vielleicht eine Anlehnung an "Come Taste The Band" rausliest. Aber auch die 80er sind nicht gänzlich spurlos geblieben. Besonders was den Sound der Keyboards angeht. Ob ich das allerdings immer gut finde? Das Gepiepse im Hintergrund von 'The Essence Of Rock' hat zumindest eher was vom Videospiel Gianna Sisters als von der Essenz der von uns allen so sehr geliebten Musik. Geschenkt, denn am Ende liefern die zehn eigenen Tracks durchaus ordentliches Futter für den Hard Rocker. Zum Headbangen eignet sich das Material aber nicht immer, dafür ist es am Ende dann doch ein wenig zu seicht. Was aber gar nicht böse gemeint ist, denn die Gitarrenarbeit weiß in Summe absolut zu gefallen und kann durch die immer wieder eingestreuten Minileads überzeugen.

Daneben liefern sowohl die Rhythmusabteilung als auch Jack Meille am Mikro ebenfalls eine souveräne Performance. Der Fronter, der auch bei den TYGERS OF PAN TANG aktiv ist, hat keine Probleme damit, sowohl den Dicke-Eier-Rock ('Against The Odds') als auch die balladesken Töne zu intonieren. Nachzuhören im sich langsam, aber episch aufbauenden, das Album beschließenden Longtrack 'Heart Of Stone', der das komplette Spektrum der SAINTED SINNERS in einem Song vereint. Einzig an der Coverversion von 'Losing My Religion' (R.E.M) verhebt er sich. Das klingt ein wenig so, als würde hier ein fremdsprachiger Austauschschüler singen. Zumindest tritt hier ein nicht zu überhörender komischer Akzent auf, der mich doch eher schmunzeln lässt, und das besondere Flair durch die im Original verwendete Mandoline geht dem Song auch gänzlich ab. Sucht man einen echten Schwachpunkt auf "Taste It", dann ist es in der Tat dieser Coversong. Am Ende ist der Nachfolger des gelobten "Unlocked & Reloaded" ein solides Genrealbum, von hörbar talentierten und souveränen Musikern, das den Hörer für eine Dreiviertelstunde gut unterhält - aber auch keines der berühmten Alben für die einsame Insel.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Against The Odds
02. One Today
03. The Essence Of Rock'n'Roll
04. Out Of Control
05. Never Back Down
06. Good Ol' Company
07. Down Dirty
08. On On (Chained)
09. Losing My Religion (R.E.M. Cover)
10. Coffee, Whisky, Rock'n'Roll
11. Heart Of Stone
Band Website:
Medium: CD + digital
Spieldauer: 46:54 Minuten
VÖ: 26.11.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten