The 69 Eyes - West End | |
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Review von Stormrider vom 13.09.2019 (9610 mal gelesen) | |
Die THE 69 EYES feiern 2019 ihr 30-jähriges Jubiläum, und das tun sie ohne großes Brimborium mit "West End", ihrem zwölften Studioalbum. Eröffnet wird das Album wieder mit Glockengeläute, sodass man gleich in der richtigen Grabesstimmung ist, bevor 'Two Horns Up' in die Vollen geht und gleich ein Highlight des Albums markiert. Der Song ist ein Duett mit Dani Filth von CRADLE OF FILTH und die keifenden Vocals des kleinen Briten geben dem Song eine Härte, die man von den finnischen Vampiren so sonst nicht gewohnt ist und (zum Glück) den fehlenden Biss des Vorgängers wieder in den Bandsound zurückbringt. Der bereits als Single veröffentlichte Track '27 & Done' ist dann ein sehr typischer THE 69 EYES- Goth 'N' Roll-Rocker, der sich inhaltlich damit beschäftigt, dass so viele Menschen nach Hollywood gehen, um dort ihre Träume zu verwirklichen und ihr Glück zu finden. Aber das ist ja bekanntlich nur wenigen beschieden. Jyrki69 beschreibt es wie folgt: “Es ist ein Ort, der einen verzweifeln lässt und ich wollte diese düsteren Vibes in dem Song einfangen. Auf der anderen Seite feiert der Song aber auch das Leben - wir sollten uns glücklich schätzen, hier zu sein, jeder ist eine Legende und man sollte sich bewusst machen, dass wir lieber genießen sollten, was wir tun, anstatt uns zu sorgen, was andere darüber denken.“. Der Hinweis auf die Legende ist es dann wohl auch, der den Kreis zum berüchtigten Club 27 schließt, auf den im Titel ja offensichtlich referenziert wird. Daneben gibt es zu dem Song ein Video das neben der Band Ausschnitte aus dem Horrorfilm "The 27 Club" featured. In der Folge bedient "West End", dessen Titel im Übrigen nichts mit London oder den PET SHOP BOYS zu tun hat, sondern eher auf das Ende der westlichen Welt abzielt, alle seit dreißig Jahren erarbeiteten Bandtrademarks und dürfte damit keinen Fan wirklich enttäuschen. Es gibt wie immer nach vorne treibende Rocker, 'Burn Witch Burn' geht zum Beispiel ziemlich gut ins Ohr, zwei Schmachtschmonzetten in Form von 'Change' und 'Death & Desire' (auch wenn hier mal wieder schamlos Fire auf Desire gereimt wird), die obligatorische Grabesstimme von Jyrki69 und auch die ein oder andere Reminiszenz an das eigene Schaffen. 'Cheyenna' erinnert zum Beispiel mit seinem Einstieg stark an 'Lips Of Blood' und ist mal wieder einer Dame gewidmet. Aber auch kleine Überraschungen hat "West End" zu bieten. So wie zum Beispiel ein fast schon bluesiges Solo in 'Hell Has No Mercy' und neben Dani Filth noch weitere Gastsänger in Wednesday 13 und Calico Cooper (BEASTO BLANCO und Tochter von ALICE COOPER) in 'The Last House On The Left', welches ebenso einen Hauch von Horrorpunk atmet wie das dezent an "ES" gemahnende Cover. In Summe kann man "West End" als typisches Album der Helsinki Vampires einordnen, das sich weder ganz oben, noch ganz unten in der Diskographie wiederfindet. Dass man nach 30 Jahren und mit einem lange etablierten, eigenen Stil keine großen Veränderungen im Bandsound zu erwarten hatte, das war ziemlich klar. Es stellt sich also eher nur die Frage, ob das Songmaterial gut oder sehr gut geworden ist. Ich persönlich finde manche Songs auf "West End" etwas zu beliebig, auch wenn sie uneingeschränkt den typischen 69-Sound atmen. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger hat man aber immerhin wieder ein paar Songs auf das Album gepackt, die mehr Arsch treten ('Two Horns Up', 'The Last House On The Left'). Aus diesem Grund darf man sich auch auf die Tour im Herbst freuen, insbesondere, weil man mit LACRIMAS PROFUNDERE einen Support im Schlepptau hat, der nicht nur stilistisch perfekt passt, sondern auch über ein paar veritable Hits verfügt, sodass es ein Goth 'N' Rolliger Abend werden wird. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Two Horns Up (feat. Dani Filth) 02. 27 & Done 03. Black Orchid 04. Change 05. Burn Witch Burn 06. Cheyenna 07. The Last House On The Left 08. Death & Desire 09. Outsiders 10. Be Here Now 11. Hell Has No Mercy | Band Website: www.69eyes.com Medium: CD Spieldauer: 48:44 Minuten VÖ: 13.09.2019 |
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