Parity Boot - Demo

Review von Opa Steve vom 16.06.2005 (7980 mal gelesen)
Parity Boot - Demo Jau, da hat aber einer in die Vollen gegriffen! Eine Eigenproduktion im schicken Steel-Case und schwarzer CD? Rein optisch haben PARITY BOOT schon einmal die Masse der CD-R's und peinlichen Billigcovern weit hinter sich gelassen. Und das für 4 Songs? Mutig, mutig.

Das Demo wurde an verschiedenen Orten bereits vor über einem Jahr vom kreativem Kopf und Klampfer/Sänger Mattes sowie Drummer Domi eingezimmert und kann für diese Umstände mit einem verblüffend ordentlichen Sound aufwarten. Mittlerweile bieten PARITY BOOT eine komplette Lifebesetzung auf und können auf recht namhafte Präsentationen zurückblicken.

Die Musik beschreibt die Band selbst als eine Mischung aus FEAR FACTORY, MESHUGGAH und DEVIN TOWNSEND. Während ich MESHUGGAH gar nicht ausmachen kann und auch von FEAR FACTORY nur rudimentäre Einflüsse wiederfinde, bleibt der Vergleich zu Halbgott Devin felsenfest bestehen. Vor allem die Art, wie die Keyboards und Melodien eingesetzt werden findet man nicht selten in dieser Form bei SYL oder DTB wieder. Der Opener 'Waiting' startet unglaublich sperrig, aber zu den supertrocken (beinahe staubig) reingerotzten Akkorden kann man im gelegentlich eingestreuten Keyboard schon erahnen, dass da noch mehr kommt. Und das kommt auch, denn sobald die Jungs zum Refrain ansetzen geht sound- und melodietechnisch auf einmal die strahlende Sonne auf. Mehrstimmiger, breit gemischter Gesang, ein verdammt dichter Soundhintergrund, und man ist geneigt, schon allein für diese paar Sekunden die Repeat-Taste zu drücken.

'Until we're strong' ist ein fieser Kriecher, voller bösartiger Atmosphäre und furchteinflößendem Gesang. Die hypnotischen Wiederholungen und geilen Samples tun ihr Übriges, und auch hier sind die fies-verzweifelten Melodien im mehrstimmigen Gesang ein echter Hinhörer. 'Pride' wartet wieder mit einem herrlichen Refrain auf, der mit hyperaktivem Drumming fesselt. Mit etwas mehr Wahnsinn und Devins Stimme könnte dieser Titel durchaus von SYL stammen. Jedenfalls groovt er bombastisch, bewegt sich genauso wie die Vorbilder nah am roten Bereich der Energieskala, und dürfte ruhigen Gewissens als der Demohit schlechthin ausgewählt werden. 'Fail' fällt soundtechnisch leider etwas ab. Stark komprimiertes Mastering nehmen Klarheit und Dynamik aus dem Song. Stilistisch fällt er in die fiese Schiene von 'Until we're strong'. Laut CD-Text handelt es sich hierbei allerdings um einen Rough-Mix und sollte daher nicht in die Wertung fallen, obwohl auch hier objektiv die gleiche Qualität auszumachen ist wie beim restlichen Material.

Bei so wenig Songs ist es natürlich schwer, eine korrekte Bewertung abzugeben. Nichtsdestotrotz ist der Eindruck dieser Titel so überzeugend, dass ich es doch mit der hier genannten Vorsicht wagen möchte. Für PARITY BOOT wird gibt es meiner Meinung nach nur einen Prioritätsplan: ab ins Studio und den starken Stoff im perfekten druckvollen Gewand zusammen mit neuem Material auf einen echten Longplayer bannen! Dann werden wir uns gespannt in eine neue Hörrunde begeben, und darauf freue ich mich jetzt schon. Wer bis dahin nicht warten kann, besucht die Homepage der Band, wo es MP3-Samples dieses klasse Demos gibt, oder begibt sich zur Musikschleuder (www.musikschleuder.de), wo PARITY BOOT ebenfalls das Material im Metal-Segment anbieten.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1 Waiting
2 Until we're strong
3 Pride
4 Fail
Band Website: www.parity-boot.de
Medium: CD
Spieldauer: 17:21 Minuten
VÖ: 01.02.2004

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