Gutlock - ...In Conclusion The Abstinence | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 16.05.2005 (7347 mal gelesen) | |
GUTLOCK haben Humor. Anders lassen sich das coole Intro oder auch Songtitel wie 'Disinclination for Brussels Sprouts' oder 'Timmäähhhh' nicht erklären. Nichtsdestotrotz fährt das Quintett ein durchaus ernstzunehmendes Groove'n'Thrash-Brett auf. Gegrowle wechselt sich mit parallelem Gesang ab, und es wird viel Wert auf heftige Riffs und treibende Drums gelegt, deren Mischung sofort in die Nackenwirbel geht. Die ersten Titel ballern gehörig fett aus den Speakern. Die trockene und ansprechende Produktion betont die Rhythmik. Die Abwechselung zwischen dem Death-Metal-artigen Gesang und den cleanen Vocals sorgt auch hier für viel Abwechselung, und im Gegensatz zu vielen anderen Kapellen überschreitet man hier die sonst oft selbstauferlegten Limits. Ganz vorsichtig will ich mal die melodische Schwedenszene als leichten Einfluss nennen, ohne dass GUTLOCK ein typisch skandinavisches Songwriting betreiben würden. Im Gegenteil, denn manche Titel wie das souverän swingende 'Brush' haben die Jungs aus Baunatal schon fast amerikanisch rausgekloppt. So gut gemeint der wechselseitige Gesang ist, so gibt es leider auch einige Wermutstropfen, vor allem wenn die Gesangslinien auf Teufel komm raus auf die Instrumentalfront gepfropft werden. So spürt man deutlich die Unsicherheit, sobald etwas mehr Pathos oder Ausdruck in den cleanen Gesang gesetzt werden soll wie z.B. in 'Dronning'. Viel Druck geht so verloren, und oft scheint Thomas verlegen auf der Suche nach dem geeigneten Ton zu sein. Mit 'Whatever' befindet sich mitten im Album noch ein starkes stilistisches Experiment. Düster und atmosphärisch dicht ist dieser Song ein sehr wirkungsvoller Kontrast auf "...In Conclusion the Abstinence". Einfach gehalten, aber sehr gelungen. Das Album bietet zum Schluss mit 'Hate You' nochmal einen richtig fetten Midtempo-Banger. Das hätte der Rausschmeißer werden sollen, denn über den Rest des Albums möchte ich den Mantel des Schweigens werfen, denn wie schon in 'Dronning' ist Vocalist Thomas in ruhigen Balledentönen gesangstechnisch recht verloren, wodurch der Schlusstitel 'Never get me' eher nach der zweiten Probe als nach einer fertigen Albumversion klingt. Und bei allem Humorverständnis: die ewig langen Studioouttakes am Schluss sind weder witzig noch unterhaltsam. Offenbar wurde zu viel Studiozeit bezahlt, die dann mit infantilen Spielchen gefüllt wurde. Abschalten ist die Devise. Trotz dieser kleinen Ausfälle bleibt "...In Conclusion the Abstinence" ein durchaus sehr gefälliges Album. Mit Skip- und Eject-Taste an den kritischen Stellen macht man sich seinen persönlichen GUTLOCK-Schnitt, der dann auch richtig gut rüberkommt und immer noch genug Spielzeit für einen ausgewachsenen Longplayer bietet. Als Anspieltipps möchte ich mal 'Disinclination for Brussels Sprouts', 'Whatever' und 'Hate You' nennen. Grooviger und durchschlagender Thrash für alle Lebenslagen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Disinclination for Brussels Sprouts 03. Timmäähhhh 04. Brush 05. Dronning 06. Whatever 07. Never Get Me 08. Faceless Skull 09. Hate You 10. Never Get Me | Band Website: www.gutlock.de Medium: CD Spieldauer: 48:49 Minuten VÖ: 01.03.2005 |
Alle Artikel