War From A Harlots Mouth - In Shoals

Review von Kex vom 09.05.2009 (7471 mal gelesen)
War From A Harlots Mouth - In Shoals WAR FROM A HARLOTS MOUTH polarisieren musikalisch wie keine zweite Band. Die fünf Berliner fanden sich 2006 zusammen, um sämtliche der Bandmitglieder bevorzugten Musikrichtungen miteinander zu verwursten - so viel cross-over verträgt nun mal nicht jeder. Nachdem "Transmetropolitan" 2007 die Gemüter bereits gehörig spaltete, wird dieser Trend mit "In Shoals" fortgesetzt.

Insgesamt wirkt der neue Silberling ruhiger, sofern man das bei diesem Genremix überhaupt sicher sagen kann. Die Dissonanzen treten nicht durchgängig, wenn auch immer noch häufig, auf, und die Einflüsse des Metalcore weichen einer noch gehörigeren Portion Jazz. Ja richtig gelesen, auf dieser Scheibe treffen "nur noch" Mathcore, Jazz, Death und einige elektrische Verzerrungen aufeinander. Besonders gelungen ist der Mix in '...Stays In The District (I'm The Black Sheep of her Country)', wo sich der Hörer zwischendrin in beinahe rein jazzigen Passagen erholt und nur noch auf das Saxophon wartet. Positiv wirkt sich die Stimme des ex-THE OCEAN Sängers Nico aus. Im Gegensatz zu "Transmetropolitan", wo ich nach fünf Minuten das hohe Gekreische absolut nicht mehr ertragen konnte, sind die Shouts Balsam für die Ohren und passen von der Tonlage ganz angenehm ins Gesamtkonzept. Schade nur, dass der Gesang etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt wurde, dadurch wirkt die Stimme teilweise etwas drucklos. Vom Rest der Instrumente kann man das natürlich keinesfalls behaupten, die Dissonanzen und Taktumbrüche sind dort gesetzt, wo sie am meisten stören, beim richtigen Reinhören aber auch verzücken. Das Schlagzeug ballert mit gewohnter Finesse, wobei auch die ruhigen Jazzrhythmen nicht zu kurz kommen. Über Gitarren und Bass ist eh nicht viel zu sagen außer: Technisch genial.

Fazit: Anfangs dachte ich noch: Oh mein Gott, welch ein Krach. Nach dem vierten oder fünften Durchlauf erschlossen sich mir dann die Strukturen und bei Nummer sieben und acht, hatte ich das Gefühl, mich rhythmisch in den a-taktischen Strukturen austoben zu können. Für Mathcorefans wie gewohnt ein Leckerbissen, die Metalcorefront dürfte etwas enttäuscht sein, dafür dürfen auch nicht Genreinterne mal ein Ohr riskieren.

Anspieltips: 'Justice From the Lips of the Highest Bidder', 'Scully'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. They Come in Shoals
02. No High Five for a C. Oward
03. Briefing Security Werewolves on Red Alert
04. Crooks at Your Door
05. Justice from the Lips of the Highest Bidder
06. Copyriot
07. Certain Nothing
08. Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Errorism
09. What Happens in the District... (Paper Agents)
10. ...Stays in the District (I'm the Black Sheep of Her Country)
11. Scully
Band Website: www.myspace.com/warfromaharlotsmouth
Medium: CD
Spieldauer: 36:20 Minuten
VÖ: 24.04.2009

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