Speckmann Project - Fiends Of Emptiness | |
---|---|
Review von Damage Case vom 25.04.2022 (5217 mal gelesen) | |
Der Mitschnitt eines fiktiven Telefongesprächs zwischen Paul Speckmann (MASTER-Gründer und Szene-Legende) und Rogga Johansson (Tausendsassa in hunderten Projekten) sagt mehr als ein banales Review jemals ausdrücken könnte: "Du Paul, was machen wir als nächstes? Mein letzter Release ist schon vier Tage her, ich spüre, wie ich einroste." "Ach Rogga, schick mir doch mal die 13 versifftesten Songs, die du auf Halde fertig aufgenommen liegen hast. Der Kram, der nicht wie die tausendste Elchtod-Kopie klingt, sondern nach alten VENOM und HELLHAMMER lärmt und den du weder dem Stass unterjubeln oder selbst eingrunzen kannst." "Okay Paul, aber veröffentlichen wir das dann weiter unter JOHANSSON & SPECKMANN?" "Nee, lass mal! Den Namen kennt keine Sau, da gehen wir wieder unter. Die letzten fünf Alben hat schon keiner gekauft. Unter MASTER machen wir das aber auch nicht. Falls es floppt, ist mein Name komplett im Arsch. Weißt du was? Wir kramen den alten Namen SPECKMANN PROJECT aus. Unter dem habe ich 1991 schon mal alte Aufnahmen die Resterampe hochgeschoben und einfach die ursprünglichen, nicht veröffentlichten Morrisound-Aufnahmen des MASTER-Debüts, die dem Markus Staiger nicht gefielen, versilbert. Hat damals keiner gemerkt und mir zwei Jahre lang die Miete bezahlt. Fürs Albumcover nehmen wir die Collage von 1991 als Vorlage. Wirkt wie ein Trademark und kostet nicht so viel wie eine komplett neue Zeichnung." "Aber Paul, worüber willst Du denn singen?" "Rogga, wenn du schön punkige Tracks ablieferst, dann kotze ich mich mal aus voller Kehle über alles aus, was mir in den USA auf den Sack geht, auch wenn ich seit über 70 Jahren in Tschechien wohne. Einer muss doch mal den 'So-Called Tyrants' aus der Ferne so richtig den Marsch brüllen!" "Und Du meinst, das wird klappen?" "Wenn wir ein paar Mäuse machen, schieben wir 2023 direkt eine weitere Platte hinterher. Hättest Du denn nochmal ein gutes Dutzend Songs übrig, Rogga?" "Ein Dutzend, Paul? Tausende. Jederzeit!" Fazit: So, oder so ähnlich, lief vielleicht die Vorbereitung der neuesten Kollaboration der beiden Ikonen ab. Heraus kam ein Album, das tatsächlich weder nach typischem Schwedentod-Baukasten oder MASTER-Kopie klingt. Unter weiterer Mithilfe der beiden Alleskönner Kjetil Lynghaug (Gitarre) und Jon Rudin (Schlagzeug) veröffentlicht Paul Speckmann ein räudiges Werk, das zwar nicht wirklich durch Abwechlungsreichtum glänzt, aber sich durch seinen punkigen Proto-Death in Summe charmant vom bisherigen Werk des Meisters abgrenzt: kann man gut hören. Drei Anspieltipps: Alle Songs klingen mehr oder weniger gleich. Im Ohr des Betrachters entweder gleich gut oder gleich schlecht. True story. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Absolute Power 02. Indifferent 03. A Sick Carnival 04. Destroy The Weak 05. The Stall 06. The Corporate Twisted Control 07. Fiends Of Emptiness 08. The Victims In Silence They Lay 09. The So-Called Tyrants 10. A Diabolical Sense Of Proportions 11. Canceled 12. Then The Calm Before The Storm 13. Through Darkness | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 35:31 Minuten VÖ: 22.04.2022 |
Alle Artikel