Prong - Age Of Defiance

Review von Damage Case vom 28.11.2019 (7994 mal gelesen)
Prong - Age Of Defiance Züge halten für viele Metaphern her: So spricht man gerne vom "Abstellgleis", "Schlafwagenfußball" oder, dass eine alte Oma kein D-Zug sei. Was hat das mit den Neunzigerveteranen PRONG zu tun? Vieles, denn die Band um das einzige Dauermitglied Tommy Victor rollt seit einigen Jahren qualitativ wieder zuverlässig auf dem richtigen Gleis, was auch fast jährliche Releases seit fünf Jahren belegen und nach der Durststrecke der 2000er Jahre nicht unbedingt zu erwarten war. Die Band, 1986 als wilde Mixtur aus Thrash/Hardcore/Crossover gegründet, schuf in den 1990ern, damals noch garniert von tanzbaren Industrial-Elementen, Klassiker wie "Beg To Differ" (1990), "Cleansing" (1994) und "Rude Awakening" (1996), bevor es anschließend in eine fast zehnjährige Schaffenspause ging. Spätestens seit 2012 und dem Album "Carved In Stone" ist mit den New Yorkern allerdings wieder schwerstens zu rechnen.

Die vorliegende EP besteht aus zwei neuen Liedern und drei Liveversionen von Klassikern der Alben "Cleansing" und "Rude Awakening". Song Nummer eins 'Age Of Defiance' ist sehr melodiös und groovt richtig gut ins Tanzbein. Song Nummer zwei 'End Of Sanity' dagegen ist ein typischer PRONG-Brecher am Rande des Thrash Metals. Die beiden Songs sind definitv ein leckerer Appetizer für das für Ende 2020 angekündigte neue Album. Die drei Livesongs stammen von der 2015er Headlinertour und sind raue Versionen der Originalsongs. Den Industrial-Charme, den die Songs der damaligen Phase hatten, geben die Livedarbietungen leider nicht wieder, da sie ziemlich tough, schnell und ohne elektronische Unterstützung runtergezockt wurden - dafür aber mit einem Tommy Victor in Topform beim Gesang. Die Auswahl ist auch deshalb ziemlich spannend, weil einerseits alle drei Songs belegen, dass PRONG bis 1996 keinen einzigen mittelmäßigen Ton veröffentlicht haben und andererseits kein Szenehit wie 'Prove You Wrong' oder 'Snap Your Fingers, Snap Your Neck' enthalten ist - okay, 'Rude Awakenig' war auch mal Single-Auskopplung.

Fazit: Für Fans absolute Kaufempfehlung, mit dem einzigen kleinen Wermutstropfen, dass PRONG auch 2019 nicht wieder zum elektronischen Industrialtouch der Jahre 1992-1996 zurückfinden wollen. Wer die Band noch nicht kennt, sollte zunächst die formidablen Klassiker der 1990er oder das erwähnte Spätwerk antesten. Es lohnt sich!

Drei Anspieltipps: Bei lediglich zwei neuen, dafür aber richtig guten Songs ist das ein wenig schwer.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Age Of Defiance
02. End Of Sanity
03. Rude Awakening (live)
04. Another Worldly Device (live)
05. Cut Rate (live)
Band Website: www.prongmusic.com
Medium: EP
Spieldauer: 19:25 Minuten
VÖ: 29.11.2019

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