Hatriot - From Days Unto Darkness | |
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Review von Damage Case vom 27.07.2019 (7411 mal gelesen) | |
Familienbande ist etwas schönes - in diesem Fall der Vater mit seinen beiden Söhnen. Nur leider werden die Kleinen irgendwann flügge. Was hat das mit HATRIOT zu tun? Papa Zetro Souza hat bei HATRIOT nach zwei Alben den Sängerposten abgegeben, und so übernahmen seine Söhne Cody (Bass und seit diesem Album Shouter) und Nick (Drums) das alleinige Kommando im Familienunternehmen. Komplettiert wird der Vierer von den beiden Gitarristen Kosta V. und Justin Sakogawa. Und wie klingt "From Days Unto Darkness"? Hätte man das Album als unbeschrifteten CD-Rohling an die Presse verschickt, würden es mit Sicherheit neun von zehn Rezensenten für das neue Album von EXODUS halten. Und das sogar beinahe auf EXODUS-Niveau der Post-"Tempo Of The Damned"-Phase. Es fehlen in der Spitze zwar die absoluten Hits der Sorte 'War Is My Sheppard', 'Beyond The Pale' oder 'Body Harvest', aber in der Breite gehen die neun Songs bei einer Laufzeit von über 50 Minuten äußerst kurzweilig ins Ohr. Unterstützt wird der Genuss von typischen EXODUS-Bassläufen (man höre und feiere das Intro von 'Carnival Of Execution') und dem markant pumpenden Bay-Area-Thrash-Stampf (zum Beispiel 'Frankenstein Must Die'). Gottseidank komplett verschwunden geblieben sind die getriggerten Drums, die den Erstling beinahe unhörbar machten, sowie die drucklose Produktion, die den Zweitling nicht über das Etikett "Durchschnittsware" kommen ließen. Auf "From Days Unto Darkness" bekommen EXODUS-Lunatics genau das, was sie von ihrer Stammband viel zu selten bekommen. Einziger Wermutstropfen: Codys Thrash-Stimme klingt fast so geil wie die vom Papa. Warum verwässert er sie mit Brülleinlagen, die wie eine billige Grunz-Kopie von Chuck Billy zu "Demonic"-Zeiten klingt? Das hätte er sich sparen sollen. HATRIOT bleiben sich also in einer Hinsicht treu: Auch auf Album Nummer drei platzieren sie ein störendes Element, das man auf dem Nachfolger nicht mehr haben möchte. Weiterhin können Kritiker über die große Ähnlichkeit zu Papas Stammband echauvieren. Aber wie heißt es so schön? Die Äpfel fallen nicht weit vom Stamm. Und mit solchen Thrash-Combos der nächsten Genereration muss dem geneigten Fan nicht Bange um die Zukunft des Bay-Area-Signature-Sounds sein. Drei Anspieltipps: Die Double-Bass-Dampframme 'Daze Into Darkness', 'In The Mind Of The Mad', das im hinteren Albumdrittel mit feinen Soli und reduzierter Geschwindigkeit für wohlige Abwechslung sorgt und der flotte Rausschmeißer 'Ethereal Nightmare'. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. One Less Hell 02. Daze Into Darkness 03. Carnival Of Execution 04. Organic Remains 05. World, Flesh & Devil 06. Frankenstein Must Be Destroyed 07. In The Mind Of The Mad 08. Delete 09. Ethereal Nightmare | Band Website: www.hatriotmetal.com Medium: CD Spieldauer: 52:36 Minuten VÖ: 26.07.2019 |
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