Bloodspot - By The Horns | |
---|---|
Review von Contra vom 20.12.2013 (7171 mal gelesen) | |
Wer aus Limburg an der Lahn kommt, muss um die Reputation seiner Heimatstadt momentan arg kämpfen. Dabei sollte die Grenzstadt zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz vielmehr für Bands wie BLOODSPOT bekannt sein, als für irgendwelche gläubigen Gläubiger. Nach dem Erstling "Embrace The End" von 2011 bringen BLOODSPOT heuer den Zweitling "By The Horns", der allein schon durch den Titel die Marschrichtung mehr als nur grob vorgibt. Wobei "Marsch" das falsche Wort ist. "Wilder Sprint mit Schaum vor dem Maul" trifft es da schon eher. Der Opener 'And They Brought Gold' ist ein Statement. Gegen Intros, gegen Mätzchen, gegen Langsamkeit. Braucht man alles nicht. Zwar sind die Riffs extrem simpel gestrickt, aber dafür versprühen BLOODSPOT eine Energie, die ihresgleichen sucht. Allen voran Sänger Peter klingt dermaßen geladen, dass ich ihm lieber nicht persönlich sagen würde, dass seine Shouts etwas einseitig sind. Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal, denn damit passen sie fantastisch zum Rest. Einseitig und nicht unbedingt abwechslungsreich, aber mit grober Kelle um die Löffel geschmiert. Der Mischmasch aus Death und Thrash wird hier mit einer ordentlichen Portion Core angereichert. Das stört allerdings nicht, denn die Balance stimmt. Es lassen sich klare Elemente aller drei Stilrichtungen finden, ohne dass BLOODSPOT sich mit Gewissheit in einem Genre festnageln ließen. Auch der Sound stimmt, "By The Horns" ist überzeugend produziert, ohne aufzutragen. Der Satz "Von der ersten bis zu letzten Sekunde durchballern" ist klischeehaft und ausgelutscht, das gebe ich zu. Aber hier muss ich zwei Euro ins Phrasenschwein packen, denn "By The Horns" lässt sich einfach nicht treffender beschreiben. Die Songs gehen nahtlos ineinander über und unterscheiden sich gerade so wenig voneinander, dass man nie genau weiß, bei welchem Track man eigentlich gerade ist. Das sorgt zwar für Wiederholungen, aber "By The Horns" sollte man eh nicht mit gehobenem Anspruch an ausgefeilte Musik angehen. Hier regieren der Krach-Bumm-Faktor und ein mörderischer Groove. Der musikalische Kelch der Innovation ist zwar meilenweit an BLOODSPOT vorbeigegangen, aber ich finde hier eine Band, die einen Heidenspaß an dem hat, was sie tut und deren Musik perfekt livetauglich ist. Tausend mal gehört und trotzdem gut. Das ist 'ne Leistung. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. And They Brought Gold 02. The Legend of Butch Miller 03. By the Horns 04. Burst Black 05. Death Down There, Hold My Approach 06. Volcanos 07. Enter the Grey 08. Death Illusion 09. Far from Innocence 2013 | Band Website: www.bloodspot-music.de Medium: CD Spieldauer: 37:47 Minuten VÖ: 29.11.2013 |
Alle Artikel