Holy Martyr - Darknes Shall Prevail

Review von EpicEric vom 25.04.2017 (8879 mal gelesen)
Holy Martyr - Darknes Shall Prevail Mit einem nicht ganz so kuriosen Albumcover wie bei den Vorgängern melden sich HOLY MARTYR aus den Schmieden tief unter Mailand zurück. Besagte Vorgängeralben bzw. deren gewöhnungsbedürftige Aufmachung, so im True Metal-Kontext, sind auch der Grund, dass hier ein Erstkontakt stattfindet und das bereue ich schmerzlich, den HOLY MARTYR scheinen ordentlich auf Zack zu sein. Kein Stück Italo-Pathos, was hier regiert, das ist Griechen-Epik.

"Darkness Shall Prevail" ist das 263. Tolkien-Konzeptalbum und ich glaube, das ist nicht mal übertrieben. Sich damit automatisch an BLIND GUARDIAN bzw. deren vergangenen Hochzeiten zu messen, scheut man aber kein Stück und das wäre auch völlig unangebracht, weil HOLY MARTYR hier einfach so tierisch auf die Kacke hauen. Das Tempo bricht selten aus truemetallischem Klischeemidtempo aus, aber so sehr mich diese aufgezwungene 08/15-Lethargie bei GRAVE DIGGER oder MAJESTY nervt, hier wird alles richtig gemacht. Es fällt mir schwer, ein zeitgenössisches Album vergleichbarer Spielart zu finden, das so spannend ist. Gucken wir uns dazu mal den Gesang an, der völlig innovativ nicht einfach zu den Refrains vorschulenglische Songtitel ins Mikro bellt, sondern mit erfrischender Varianz packende, doch bodenständige Chorusse anführt. Die Riffs sind dabei auch immer da, wo sie hingehören.

Kompositorisch hat man ebenfalls die Scheuklappen im Schrank gelassen. Jeder Song verfügt über kleine oder große Tricksereien, die ihm ein unverzichtbares Maß an Charakter verleihen. Der narrative Aspekt, der dadurch von den Texten auf die Musik überspringt, legitimiert "Darkness Shall Prevail"s Anspruch auf ein Albumkonzept, der eben nicht nur auf einem lyrischen roten Faden basiert. Das Album funktioniert als Ganzes ebenso gut, wie die Songs für sich und der Hörspaß bleibt auch nach einem guten Dutzend Durchläufen ungebrochen. Wer von europäisch geprägtem True Metal die letzten Jahre gelangweilt war, sollte HOLY MARTYR dringend eine Chance geben!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Shores Of Elenna
02. Númenor
03. Heroic Deeds
04. Dol Guldur
05. Darkness Descends
06. Taur Nu Fuin
07. Minas Morgul
08. Witch-King Of Angmar
09. The Dwarrowdelf
10. Born Of Hope
Band Website: www.holy-martyr.com
Medium: CD
Spieldauer: 48 Minuten
VÖ: 10.03.2017

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