Begrime Exemious - Rotting In The Aftermath

Review von derkleinekolibri vom 07.07.2022 (5001 mal gelesen)
Begrime Exemious - Rotting In The Aftermath Seit 240 Jahren immer dieselbe Frage:"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?"

"Es sind BOLT THROWER und SIX FEET UNDER, die haben ein Kind gemacht, ganz geschwind", lautet die nun endlich befriedigende, weil nachvollziehbare Antwort auf die von Johann Wolfgang von Goethe gestellte Frage in seiner Ballade vom Erlkönig.

BEGRIME EXEMIOUS, so lautet der ungewöhnliche Name des in den Gefilden des Deathened Black Metals zu verortenden Kindes. Dabei sollte man längst von einem Jugendlichen sprechen, denn die Band hat bereits 2010 das erste Album auf den Markt geschmissen. "Impending Funeral Of Man" war noch wesentlich rauer und schneller. Was den Sound betraf, war dieser eher bemitleidenswert. Von Album zu Album machte man kleine Fortschritte, die Geschwindigkeit sank allmählich, und der Sound verbesserte sich kontinuierlich, wenn auch nur in kleinen Schritten.

Nun legt uns die Formation der vier in Edmonton beheimateten Kanadier ihren vierten Longplayer vor, der aus unerfindlichen Gründen eine gute Viertelstunde kürzer ist als der Vorgänger "The Enslavement Conquest" aus dem Jahre 2016. Man könnte es eventuell nachvollziehen, wenn die Songs des aktuellen Albums wesentlich schneller wären als jene vor sechs Jahren. Sind sie aber nicht, ganz im Gegenteil (die Aufnahmen zu "Rotting In The Aftermath" erfolgten übrigens bereits 2019).

Mir gefällt das Schleppende, teilweise doomig Anmutende in den neun Songs recht gut. Die Vorgängeralben waren nicht ganz so "rund". Andererseits kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man ein wenig zu viel an Perfektionismus verbreiten will. Jedes einzelne Stück ist aalglatt, man greift es ganz sicher nicht beim ersten Mal. Es dauerte auch eine kleine Weile, bis ich dessen gewahr wurde, dass sich hier ein kleines bisschen BLACK SABBATH und VENOM versteckt haben, jeweils aus deren Frühzeiten.

Was BEGRIME EXEMIOUS als Albumtitel wählten, sollte ihnen in der Zukunft selbst bitte nicht widerfahren. Bleiben sie ihren Bestrebungen treu, könnte ihnen irgendwann eine große Überraschung gelingen, die für offene Münder sorgen könnte. Aber ganz so weit sind sie noch nicht. Es bedarf noch jeder Menge Arbeit und künstlerischen Engagements.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Cruel Mistress
02. Breach The Stronghold
03. Hell's Embrace
04. Infected Mind
05. As Bodies Collapse
06. Regressive Divisions
07. Galvanized Like Nails
08. Planetary Crypt
09. Diseased Mankind
Band Website: www.facebook.com/begrimeexemious
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 36.54 Minuten
VÖ: 08.07.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten