Brocelian - Guardians Of Brocéliande | |
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Review von Stormrider vom 12.08.2019 (5220 mal gelesen) | |
"Guardians Of Brocéliande" ist das zweite Album der 2009 gegründeten Münchener BROCELIAN, und es ist ein Album, das seine Freunde wohl hauptsächlich in der Fangemeinde des symphonischen Power Metal mit weiblichen Sopran-Vocals rekrutieren wird. Ketzerisch gesagt, sind BROCELIAN ein weiterer NIGHTWISH- und WITHIN TEMPTATION-Klon. Zwar gibt es mit der Violine und Viola zwei Instrumente, die bei den genannten Genrevorreitern nicht den Stellenwert haben. Das von Alex Krull produziert, gemischt und gemasterte Album ist klanglich und auch vom Songwriting her absolut in Ordnung, aber im Großen und Ganzen ist das doch alles sehr nah dran an den bekannten Alben aus Finnland und den Niederlanden. Wenngleich man festhalten kann, dass auch ein Schuss mehr Riffs beigemischt wurde. Eröffnet wird das Album von 'Wrath Of Nature', was durchaus ein ganz gut durchlaufender Song mit Power Metal-Anteilen ist, und gelungen in die Welt beziehungsweise in den Wald (um den es inhaltlich auf dem Album geht) einführt. 'A Life For You' wird danach von einem Pianopart eingeleitet, klingt anschließend jedoch irgendwie bereits sehr bekannt. Der Song wird in der Folge mehrfach wieder in leises Piano zurückgeführt, um sich im ständig wiederkehrenden "... dedicate my life to you" zu wiederholen und damit auch schnell erschöpfend zu langweilen. 'Speed Of Light' bekommt einen symphonischen Einstieg spendiert, der in eine von Double-Bass getragene Strophe übergeht, um nach zwei Minuten einen kurzen Schlenker in Richtung THERION zu drehen, allerdings ohne diese Johnsson’sche Tiefe zu erreichen. Bleibt aber auch eine wirklich kurze Sequenz im Albumkontext, der dann aber noch ein proggiger Teil folgt. Liest sich etwas zerstückelt? Ist es auch dann, wenn man es hört. 'My Last Melody' ist in der Folge der typische Balladenweichspüler-Track, der so einfach gar nicht besonders ist. 'Now It's Time' klingt wieder wie ein vergessener NIGHTWISH-Track aus den Anfangstagen, aber mit weniger kraftvollen Vocals, und in 'Escape From Alcatraz' gibt es Gastvocals von Oliver Tim (THE CROSSWAYS), die aber leider etwas wackelig sind und zwar eine andere Klangfarbe mitbringen, aber sonst nicht wirklich überzeugen. Zur Songmitte gibt es dann noch die obligatorischen Mönchschöre für ein kurzes Interlude, die auf einem Album dieser Couleur nicht fehlen dürfen. Auch der vorletzte Track 'Fire Of My Heart' kommt noch mal als Duett daher. Hier gibt sich Alicja Mroczka, ebenfalls von THE CROSSWAYS, ein Stelldichein. Alles solide. Das Ende von "Guardians Of Brocéliande" wird in Form eines Akustiktracks eingeläutet, in dem die Geige eine tragende Rolle spielt. 'Summer Days' bleibt aber weitgehend ein wenig farblos. Und so kann man das Album irgendwie auch zusammenfassen. Etwas farblos, tut nicht weh, ist solides Genre-Mittelmaß, aber auch nichts, was man gehört haben muss, um am Ende ruhig schlafen zu können. Wenn BROCELIAN etwas mehr wagen würden, die Folkanteile also nach oben, die bekannten und schon so oft rezitierten Symphonic Metal-Anteile etwas nach unten, dann würde man sich auch des Epigonen-Images besser entledigen können. Für Fans der beiden Großen nicht uninteressant, ansonsten wohl eher nicht zwingend notwendig. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Wrath Of Nature 02. A Life For You 03. Speed Of Light 04. Guardians Of Brocéliande 05. My Last Melody 06. Now It's Time 07. The Signs 08. Escape From Alcatraz 09. Fire Of My Heart 10. Summer Days | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 37:02 Minuten VÖ: 19.07.2019 |
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