Lords Of Black - Alchemy Of Souls, Pt. II | |
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Review von Stormrider vom 22.11.2021 (4740 mal gelesen) | |
Irgendwie ist das Schaffen von Ronnie Romero mittlerweile ziemlich unübersichtlich geworden. Gefühlt ist er auf jeder zweiten Platte im (progressiven) melodischen Power Metal zu hören. Sei es als Gast oder als Leadsänger des ganzen Albums. Die LORDS OF BLACK dürfen dabei wohl trotzdem als seine Stammband angesehen werden, denn hier ist er bereits seit 2014, mit einer kurzen Unterbrechung in 2019, aktiv. Und eins kann man auch dem aktuellen Werk, "Alchemy Of Souls, Pt. II", dem er hier seine Stimme leiht, wieder attestieren: Ronnie ist und bleibt, aller Überpräsenz zum Trotz, ein grandioser Sänger und ist einer der vielleicht besten klassischen Metalfrontmänner dieser Tage. Er schafft es, auch einem eher mittelmäßigen Track durch seine Performance noch einen gewissen Glanz zu verleihen, und dieses Niveau erreichen nicht allzu viele Sänger. Dennoch darf man nicht vergessen, dass die Band eben nicht (nur) aus dem Fronter besteht, sondern insbesondere Gitarrist Tony Hernando, der als die treibende Kraft hinter den LORDS OF BLACK gesehen werden muss. Stammt doch das Songwriting größtenteils aus seiner Feder. Auf "Alchemy Of Souls, Pt. II" liefert er dabei wieder qualitativ soliden Power Metal, der nicht immer durch seine Eingängigkeit auffällt, sondern sich auch mal in einer progressiven Struktur verliert. Exemplarisch hierfür ist der auf das Intro, 'Prelude (Alchimia Confessio 1458 A.D.'), folgende Track 'Maker Of Nothingness'. Dieser startet als Midtempostampfer, wandelt sich dann kurzzeitig in eine Double Bass-Hymne, lässt das eine oder andere Break nicht aus, um zu zeigen, dass man technisch sehr versiert ist, und wird von einem melodischem Gitarrensolo abgerundet, während dennoch über allem die Vocals thronen. Damit hat man mehr oder weniger die Blaupause für die insgesamt 66 Minuten geliefert. Denn alles bewegt sich irgendwie in diesem abgesteckten Rahmen. Natürlich gibt es auch noch ein paar Keyboardsequenzen hier und ein paar balladeske Töne dort, das gehört schließlich zum guten Ton und ist Genrestandard. In Summe sind die Überraschungen aber doch überschaubar. Vielleicht kann man noch das kurze Thrash-Intermezzo in 'Fated To Be Destroyed' herausheben oder auch die plötzliches Stille vor dem Solo in 'How Long Do I Have Now', die sich beim Hören komisch anfühlt, so als wäre sie versehentlich passiert. Was aber über die gesamte Albumdistanz immer mal wieder auffällt, sind die Längen in den Songs. Vieles kommt nicht auf den Punkt und hat diese Ich-zeige-mal-was-ich-so-draufhabe-Komponente. Dabei muss die Band das eigentlich gar nicht mehr beweisen. Denn dass alle Musiker hier auf hohem Niveau unterwegs sind, wird einem Neueinsteiger schon beim ersten Hören klar und Fans der Band oder des Genres wissen es auch bereits. Das ist aber ein Thema, mit dem LORDS OF BLACK nicht erst seit heute konfrontiert sind, sondern was sich durch die Diskographie zieht. So solide die 13 Tracks auch sind, so ganz haut einen die von Roland Grapow druckvoll produzierte Scheibe irgendwie nicht aus den Schuhen. Vielleicht liegt es am Ende doch an der aktuellen Überpräsenz von Ronnie Romero, dass sich das Album nicht so recht freischwimmen kann. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Insgesamt wird "Alchemy Of Souls, Pt. II" aber am Ende wohl auch keinen Fan von melodischem Power Metal mit Ausnahmesänger wirklich enttäuschen. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Prelude (Alchimia Confessio 1458 A.D.) 02. Maker Of Nothingness 03. What's Become Of Us 04. Bound To You 05. Before That Time Can Come 06. Mind Killer 07. Death Dealer 08. Prayers Turned To Whispers 09. In A Different Light 10. How Long Do I Have Now 11. Fated To Be Destroyed 12. No Hero Is Homeless 13. Sympathy | Band Website: www.lordsofblack.com Medium: CD Spieldauer: 66:13 Minuten VÖ: 15.10.2021 |
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