Fiakra - Invasion | |
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Review von Stormrider vom 01.08.2012 (4703 mal gelesen) | |
Wer bitte hat denn dieses Promo-Foto abgesegnet? Eine Mischung aus Pagan-Look, dazu der Sensenmann (nur ohne Sense) und zu guter Letzt auch noch ein entflohener Pirat aus der "Der Fluch der Karibik"-Reihe?? Dazu kommen Pseudonyme, wie sie truer kaum sein könnten (The Warlord - Vocals/Guitar; Wheeler - Bass; Blackboots - Drums; Six Nails - Keys; Wulfere the Skull-Splitter - Guitar). "Na das kann ja heiter werden", denke ich noch, und drücke Play. Es folgt ein markerschütternder High-Pitched-Scream und schon sind wir mitten drin in der "Invasion" und im tiefsten US-Metal-Underground. Die Basis der Songs von FIAKRA bilden unüberhörbar Bands wie alte OMEN, ANVIL und andere Vertreter des geilen frühen US-Power-Metals. Gewürzt wird der Sound mit Einflüssen der NWoBH und der ein oder anderen Prise Stahl deutscher (insbesondere Solinger) Prägung. In diesem Zusammenhang erscheint der Einsatz der Keyboards etwas ungewöhnlich, sie werden aber eher dezent als opulent eingesetzt und verfälschen das Gesamtbild in seiner Authentizität nicht. Gleiches gilt für den Sound, der wohl bewusst basisch gehalten wurde und alles andere als eine glattgebügelte High-End-Produktion durch die Boxen schickt. Soweit zu den Eckdaten. Kommen wir daher zum Kern der Invasion. US-Power Metal kann, darf und manchmal muss er auch ein wenig rumpeln, dennoch ist die instrumentale Leistung auf "Invasion" noch massiv ausbaubar. In manchen Songs habe ich das Gefühl, dass jeder machen durfte was er wollte, ohne dabei Rücksicht auf die Nebenleute nehmen zu müssen. 'Guardian Of Ice' lässt beispielsweise so dermaßen eine Songstruktur vermissen, dass es fast schon jazzig ist. Hier ein Bass-Interlude, da ein Break, das nicht zwischen Drums und Gitarren abgestimmt ist und dort noch ein Gitarrenlead, das zwingend untergebracht werden musste. Leider gibt es auf dem Album von solchen "Wir packen alles was uns noch einfällt in den Song"- Spektakeln zu viele. Dazu sind in unregelmäßigen Abständen auch Timingschwankungen präsent, bei denen man selbst beim einfachen mitwippen mit dem Fuss aus dem Takt gerät. Hier haben die Fünf für die Zukunft noch ein paar zusätzliche Stunden in der heimischen Probehöhle gebucht. Gut gefällt mir indes der etwas raue Gesang, der in seinen Scream-Parts (natürlich) ein wenig an KING DIAMOND erinnert, sich sonst aber nicht in allzu hohe Höhen schwingt, sondern in der mittleren Tonlage bleibt und dort auch entsprechend Druck aufbauen kann. Dass die Texte nur so vor Klischees triefen, gehört hierbei zum guten Ton. Ich denke, dass Songtitel wie 'Give Me Metal, Or Give Me Death', 'Iron Hooves' oder auch 'Live To Ride, Ride To Live' keiner weiteren Erklärung bedürfen. Hier wird das lyrische Erbe von MANOWAR fortgeführt. Als Fazit kann man jede Menge gute true-metallische Ideen festhalten. Leider wurden diese nicht konsequent und songorientiert umgesetzt, sondern alles wirkt bisweilen etwas chaotisch, ungeordnet und nicht so recht dem Proberaum entwachsen. Wenn die guten Ansätze künftig gebündelt und besser arrangiert werden, dann wird es auch was mit der höheren Note. Bis dahin legt man sich aber besser eine der zahllosen Klassiker des 80er US-Power-Metals auf, während man schwertschwingend in die Schlacht reitet. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Invasion 02. Give Me Metal, Or Give Me Death 03. Time Is My Enemy 04. Guardian Of Ice 05. Live To Ride, Ride To Live 06. Iron Hooves 07. 5.0 08. Suppressing The Rage 09. The Ballad Of Brian Boru 10. Knee Deep In The Dead 11. Faith In Hell 12. Raging Inferno | Band Website: www.myspace.com/hexenband Medium: CD Spieldauer: 57:40 Minuten VÖ: 20.07.2012 |
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