Jyrki 69 - American Vampire | |
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Review von Stormrider vom 05.04.2022 (4399 mal gelesen) | |
![]() Der Opener 'Sex, Drugs Rock 'N Roll' startet aber zunächst mit einem fulminanten Riff und ist ein schöner Asskicker. Würde sich so auch auf einem Album seiner Hauptband nicht schlecht machen und atmet insbesondere durch sein Solo und die Vocaleffekte ein wenig die 80er. Auch das nachfolgende JEFFERSON AIRPLANE-Cover von 'White Rabbit' hat seinen Charme. Der Song ist zwar ziemlich totgecovert, aber die tiefen Vocals geben dem Song einen noch morbideren Charme, als er ohnehin schon hatte. Danach wird es dann für die Rock-gewöhnten Ohren ziemlich, sagen wir, gewöhnungsbedürftig. 'Dreamtime' ist ein übler Dancefloorsong, der eher in Richtung minimalistischer Dark Wave geht. Der Song kommt dabei aber so unspektakulär daher, dass man sich wirklich an nichts erinnert, wenn 'Bite It You Scum' losgeht. Hier kommt zunächst ein Schuss Punk hinzu. Leider kann der Song die Anfangsenergie aufgrund seines unspektakulären Gesamtaufbaus und insbesondere des monotonen Rhythmuspatterns nur knapp dreißig Sekunden aufrechterhalten. Der Titeltrack hingegen weiß da schon mehr zu gefallen, auch wenn ihm eine wirklich große Hookline fehlt. Was ich vom nachfolgenden 'Don't You Want Me' halten soll, weiß ich ehrlich gesagt auch nach zehn Durchläufen noch nicht. Das Original der HUMAN LEAGUE hat man über die Jahre so oft im Radio gehört, dass es schwerfällt sich an die neue Version zu gewöhnen. TIFFANY ist hierbei die Duettpartnerin, die der düsteren Dancefloorversion eine eher kindliche Facette spendiert und sehr viel konträrer gegen JYRKI 69 wirkt, als in der harmonischen Ursprungsfassung des Songs. Für mich dennoch einer der spannenderen Momente auf "American Vampire". Aber gegen das Original kommt diese Version am Ende doch nicht an. 'Decision' ist in der Folge ein auf atmosphärischen Keyboardteppichen und mit leichten Klatschpatterns versehener Track, der eher träumerisch daherkommt, aber leider auch höhepunktarm bleibt. 'Deviant Carousel' und 'Clover' sind anschließend wieder recht typischer Dark Wave, die beide leben musikalisch unspektakulär hauptsächlich von der Grabesstimme, während das abschließende 'Last Dance' eine minimalistische Elektronikspielerei bleibt, die sich hauptsächlich auf dem pumpenden Bass abarbeitet. In Summe kann man "American Vampire" wohl als Spielwiese bezeichnen, auf der sich JYRKI 69 die Freiheit gönnt, aus dem THE 69 EYES-Korsett auszubrechen. Wirklich kommerzielles Potenzial ist nämlich abseits der bekannten Coversongs kaum auszumachen. Natürlich wird das Album im Dunstkreis aller 69-Releases seine Abnehmer finden, aber vergleicht man es mit mancher Großtat der Vergangenheit, dann stehen am Ende mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen zu Buche. Wer sich das Album nur aufgrund der 69 kauft, der wird sich am Ende vielleicht doch fragen, ob das die richtige Investition war. Unbedingt vor dem Kauf reinhören. Gesamtwertung: 5.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sex, Drugs, Rock 'n Roll (feat. Shotgun Messiah) 02. White Rabbit (feat. Steve Stevens) 03. Dreamtime (feat. Rosetta Stone) 04. Bite It, You Scum (feat. Leather Strip) 05. American Vampire (feat. Tim Skold) 06. Don’t You Want Me (feat. Tiffany) 07. Decision (feat. The KVB) 08. Deviant Darousal (feat. Xiu Xiu) 09. Clover (feat. Youlooktired) 10. Last Dance (feat. Not My God) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 34:00 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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