Generation Axe - The Guitars that Destroyed the World (Live in China)

Review von Rockmaster vom 21.06.2019 (4658 mal gelesen)
Generation Axe - The Guitars that Destroyed the World (Live in China) Mal wieder eine sehr spezielle Scheibe. Fünf zum Teil alternde Weltstars an den sechs bis acht Saiten finden sich zusammen (oder wurden zusammengefunden?) und gehen auf Tour in den Staaten und in China. Was das wohl der Welt bringt? Na, der Albumtitel lässt's erahnen. Totale Zerstörung! Generation X ist abgeschrieben, GENERATION AXE hat jetzt das Sagen! "The Guitars That Destroyed The World" rule!

Eröffnet wird das Feuerwerk der überaus verschiedenen Saitenmagier Steve Vai, Nuno Bettencourt, Tosin Abasi, Zakk Wylde und Yngwie Malmsteen mit dem schon damals großartigen Klassiker 'Foreplay' von BOSTON. Es folgen teils Titel der Künstler selbst oder ihrer Bands, wie das progressive 'Tempting Time' von ANIMALS AS LEADERS (Tosin Abasi), und wenn man sich irgendwann fragt, wer so viel Gitarrenpower in die Schranken weisen kann, dann sollte man mal in die Besetzungsliste schauen. Allein der vielbeschäftigte SOHN VON APOLLO (und damit Tasten-Halbgott) Derek Sherinian sollte schon in der Lage sein, den Rest in Grund und Boden zu spielen. Dazu sind Pete Griffin am Bass und JP Bouvet an den Drums an Bord, und ein paar von den Jungs übernehmen auch mal den Part am Mikro.

Mit 'Sideways' ist eine schöne Ballade auf dem Album, und 'Whipping Post' ist ein toller, klassischer Rocker. Richtig lässig wird es, wenn man auf 'Bad Horsie' Steve Vais Gitarre schier wiehern hört. Echt eine Show, das ist mit die coolste Nummer auf dem Album. Wer das mal nachspielen will, die passenden Steve Vai-'Bad Horsie'-Pedale gibt's beim Musikfachdealer des Vertrauens zu kaufen.

Weiter geht's mit mit einem Yngwie Malmsteen-Medley. Fragte mich kürzlich eine Kletterfreundin: "Kann Yngwie eigentlich auch langsam spielen?" Ich kann es nicht beantworten. Auf Valium oder im Halbschlaf, oder nach Weisheitszahn-OP mit gelähmter Zunge, wer weiß. Aber in dem Zustand habe ich Yngwie noch nie gehört. Hier gibt es jedenfalls das schnelle, virtuose Gefiedel, wie wir es seit den 80er Jahren von Yngwie lieben (oder, je nach Gusto, hassen).

Nach 'Black Star' vom Album "Rising Force" kommt mit 'Frankenstein' und Zakk Wylde noch mal eine coole, groovende Rocknummer, bevor die Guitar Heroes mit 'Highway Star' noch mal einen Klassiker sondergleichen raushauen. Natürlich stellt sich gleich die Frage, kann man der Version von "Made In Japan" noch irgendetwas hinzufügen? Dazu ein ganz entschiedenes "Jein"! Natürlich kann man einen Ritchie (gerade erst noch mal live gesehen) nicht ersetzen, egal mit wie vielen Saiten. Trotzdem gelingt es GENERATION AXE, mit den unterschiedlichen Stilen ihrer Akteure, dem Titel neue Seiten (oder Saiten) abzugewinnen. Auf der anderen Seite vermisse ich zeitweise den unbändigen Drive und die dreckige Attitüde, den der Song in der damaligen Version nun mal hat.

Welche Fragen bleiben noch zu klären?
1) Braucht's das? Irgendwie nicht.
2) Braucht's das? Aber sowas von!
3) Bringt das Zuhören social credit points? Vermutlich nicht. Schade.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Foreplay
02. Tempting Time
03. Physical Education
04. A Side Of Mash
05. Sideways
06. Whipping Post
07. Bad Horsie
08. Valhalla / Baroque N Roll / Overture / From A Thousand Cuts / Arpeggios From Hell / Far Beyond The Sun
09. Black Star
10. Frankenstein
11. Highway Star
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 79:22 Minuten
VÖ: 21.06.2019

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