Hornwood Fell - Cursed Thoughts

Review von Metal Guru vom 25.06.2020 (6399 mal gelesen)
Hornwood Fell - Cursed Thoughts HORNWOOD FELL sind allem Anschein nach nur zwei italienische Todesmetaller, also weniger eine 'richtige' Band, mehr ein Duo oder Projekt. Warum 'allem Anschein nach' - na, weil ich auf den beiden Bandbildern des beigepackten Zettels nur zwei Gestalten erkennen kann und DIE auch noch in schwarzweiß! WENN dem so ist, sind beide Akteure entweder höhertalentierte Multiinstrumentalisten (Bässe, Gitarren, Keyboards, Schlagzeug, Stimmen) ODER verfügen über 'ne Menge unbekannte/unbenannte Bekannte/Freunde/Verwandte, die DANN auch noch damit einverstanden waren (waren sie?), NICHT genannt zu werden. Wenn dem NICHT so ist, frage ich das Duo/die Band/das Projekt, euch und mich: Wer und vor allem wo sind 'die anderen' (auf den Bildern sind sie schon mal NICHT)? Wie auch immer: HORNWOOD FELL scheinen in der vorliegenden Form ein reines Studioprojekt (= NICHT auftrittsfähig) zu sein. Mir persönlich wurscht und in Zeiten von universeller Corona vielleicht sogar zukunftsträchtig ...

"Cursed Thoughts" heißt das zweiteilige Konzeptalbum, auf dem sich das Duo (na, passt doch!) HORNWOOD FELL zum einen Charles Baudelaire's "Les Fleurs Du Mal", zum anderen Edgar Allan Poe's Gedichten widmen. Insgesamt 13 Songs in 79 Minuten und 43 Sekunden lang formen die beiden Italianos verfluchte Gedanken zu bedenklichen Blast-/deprimierenden Doom-/grottigen Grunzattacken, lebensfeindlichen Rhythmen und rektifiziertem Wall-Of-Sound. Hinterlegt beziehungsweise unterbrochen wird das Ganze immer mal wieder von angsteinflößenden/düsteren/unheilvollen Wolken preiswert klingender Synthies. Nicht nur aufgrund ihrer handelsUNüblichen Länge, sondern auch aufgrund ihres ultradichten Sounds strengen die "Cursed Thoughts" an - puh! In der vorliegenden Form sogar noch mehr als die ehemals zwei Einzelalben, deren separierte (Wieder-)Veröffentlichung ich der Band hiermit dringend an Herz/Nieren/Ohren lege. Leute, das ist hier echt 'n bisschen 'too much'!

Inspiration für die vorliegende Umsetzung lesbarer Worte in hörbare Klänge waren laut Beipackzettel (Zitat) "Two great poets who speak of human despair, inner monsters and ghosts, horror and pain. Two authors with different voices, with whom we have imagined and played with, and made different musical lines with the intent of evoking human and earthly energies". Starke Worte also nicht nur von Baudelaire und Poe, sondern auch von der Band beziehungsweise dem Duo. Aber sein wir doch mal ehrlich: Wem nützen die geistigsten Ergüsse, die schwangersten Inhalte, die tiefschürfendsten Texte verblichener Wort-Akrobaten, wenn Mensch sowohl die Wort-Akrobaten als auch deren Texte wenig bis gar nicht kennt, aufgrund eines fies gefauchten/generell gegrunzten/krächzend gekeiften Vortrags keinen einzigen Satz, kein einziges Wort, keine einzige Silbe versteht und DIE (Silben/Worte/Sätze) aufgrund von Abstinenz gedruckter Textbeilagen noch nicht mal mitgelesen werden können (obwohl: Who the f... reads lyrics)? Sieben tiefenpsychologische Tropfen Blut für dieses zweifach doppeltgemoppelte Monstrum eines klaustrophobischen Konzeptalbums ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Joyous Defunct (05:48)
02. Magnetic Horror (05:45)
03. Obsession (06:57)
04. The Possessed One (06:52)
05. The Spiritual Dawn (06:40)
06. The Giantess (06:10)
07. Dream-Land (05:10)
08. The Spirits Of The Dead (06:02)
09. Alone (07:21)
10. The Divine Right Of Kings (06:28)
11. The Lake (06:58)
12. The Sleeper (04:30)
13. The Valley Of Unrest (05:02)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 79:43 Minuten
VÖ: 26.06.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten