Concrete Winds - Concrete Winds

Review von Froosti vom 27.08.2024 (10461 mal gelesen)
Concrete Winds - Concrete Winds Bisher waren die Meinungen unserer Redaktion gespalten, wenn es um die finnische Band CONCRETE WINDS ging. Mit ihren beiden Alben "Primitive Force" und "Nerve Butcherer" haben sie bereits bewiesen, dass die Band einen gehörigen Lärm erzeugen kann. Für die meisten Hörer ist das nur noch Lärm. Gut nur, dass ich eine ordentliche Ladung Krach vertragen kann. Aber bin ich stark genug für CONCRETE WINDS neues selbstbetiteltes Album?

Im Grunde hat sich zu den Vorgängern nicht viel getan. Die Basis der Band bildet immer noch gnadenloser Death Metal. Von der ersten bis zur letzten Sekunde des Albums wird nur geknüppelt. Der Name der Band passt hervorragend zum Sound. Ich habe 25 Minuten lang das Gefühl, in einem Sturm aus Betonstücken zu stehen, die mir langsam das ganze Gesicht zerschneiden. Der rohe, teilweise übersteuernde Sound fordert so einiges von mir ab. Meine Empfehlung wäre daher, eine laute Anlage anstatt Kopfhörern zu bevorzugen, zumindest wenn ihr eure Nachbarn eh nicht leiden könnt. Die Produktion ist damit ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite unterstreichen sie damit ihre Atmosphäre und das Konzept der Band ideal. Auf der anderen Seite machen sie es dem Zuhörer nicht gerade leicht, Zugang zu ihrer Musik zu finden.

Reduziert man nun CONCRETE WINDS auf eine extreme Death Metal-Band mit ranzigem Sound, würde man einiges verpassen und der Band nicht gerecht werden. Zwischen all dem Lärm finde ich Einflüsse von mehreren Genres, die das Album aufwerten und spannend halten. Neben den eher offensichtlichen Einflüssen des War Metals und Black Metals finde ich auch Einflüsse aus Genres wie Grind, Industrial und Noise. Auch auf technischer Ebene bietet die Band Höchstleistung. "Stumpf ist Trumpf" ist hier nicht angesagt. Beim Zuhören der Gitarren kriegen meine Hände direkt Krämpfe und ich bin geneigter, die Band schon zum Technical Death Metal zu zählen.

Nimmt man sich also etwas Zeit für CONCRETE WINDS drittes Album, wird man belohnt. Selten nimmt eine Extreme Metal-Band das Wort "Extreme" so ernst, wie es CONCRETE WINDS tun. Ich dachte, ich hätte mit PROFANATICA bereits meine Schmerzgrenze erreicht, aber mit diesem Album konnte die Band mich überzeugen, diese Grenze noch etwas zu verschieben. Die ranzige, räudige Atmosphäre, gepaart mit der technisch anspruchsvollen Umsetzung und der Abwechslung, machen "Concrete Winds" zu einer spannenden, wenn auch schwer verdaulichen Platte. Da die Unterschiede zu den vorherigen Alben gering ausfallen, stellt sich mir die Frage: Wie viele solcher Alben brauche ich? Das Album ist spannend, aber auch anstrengend und wird nicht sehr häufig auf meinem Plattenteller landen. Ich habe auch nicht den Wunsch, mir die älteren Alben der Band auf Platte zu besorgen. Das schmälert für mich den Mehrwert dieser Veröffentlichung. Wer Bands wie PROFANATICA oder REVENGE mag, kann hier ein Ohr riskieren.



Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Permanent Dissonance
02. Virulent Glow
03. Daylight Amputations
04. Infernal Repeater
05. Subterranean Persuasion
06. Hell Trance
07. Systematic Distortion
08. Demented Gospels
09. Pounding Devotion
Band Website: www.facebook.com/aggressivenoisetorment
Medium: CD, LP, MC, Dig
Spieldauer: 24:59 Minuten
VÖ: 30.08.2024

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