Rumours - Neither Innocent Nor Wavering

Review von Stormrider vom 23.10.2020 (6443 mal gelesen)
Rumours - Neither Innocent Nor Wavering In Zeiten, in denen die meisten Hörer eine geringe Aufmerksamkeitsspanne an den Tag legen, macht es vielleicht Sinn, dass man gar nicht erst versucht zehn oder mehr Tracks zu schreiben, sondern immer mal wieder eine EP raushaut. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Vorfühlen, ob der eigene Sound ankommt, wenn eine neue Band gerade mal 18 Minuten Musik, verteilt auf vier Tracks, als Erstling an die Startlinie bringt. Dabei hat sich die junge deutsche Band, die über sich recht wenig preisgeben zu wollen scheint, augenscheinlich an FLEETWOOD MAC orientiert. Nicht nur das Cover von "Neither Innocent Nor Wavering" ist stark vom elften Album der Megaseller beeinflusst. Man hat sich gleich auch den Bandnamen davon geborgt und auch der gebotene Sound kann schlichtweg als Rock vom ganz klassischen Schlag einsortiert werden. Nicht gewollt Retro oder Vintage, einfach nur Rockmusik mit düsteren Texten, die zwar auch eine zynische Note haben, aber nicht gewollt einen auf Anti machen wollen.

'Grinder' eröffnet die EP sehr stark und erinnert mich mit seinem Sound, den Riffs und Melodien ein wenig an einen der besten jungen Classic Rocker der letzten Jahre. Der Track würde sich auch auf einem Album von ROBERT PEHRSSONS HUMBUCKER gut machen, dessen Alben ja alle unbedingt hörenswert sind. Das folgende 'Meat' ist dann eher ein Dark Rocker. Zumindest die Lyrics lassen vermuten, dass RUMOURS nicht immer nur mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Stadt spazieren. 'Black Milk' ist in meinen Ohren ein kleiner Qualitätseinbruch. Hier klingt der Schinkengott ein wenig durch. Aber wenn man sich dem Dark Rock mit leichtem Punkeinschlag widmet, führt wohl auch kein Weg an DANZIG vorbei. Alles in allem ist mir hier die Theatralik etwas zu dick aufgetragen. Das die EP beschließende 'Sunny Days, Dark Souls' ist dann wieder mehr ein Power Rocker wie er auch aus Schweden kommen könnte.

In Summe haben RUMOURS mit "Neither Innocent Nor Wavering" einen absolut hörenswerten Einstand eingetütet, dessen Oldschool-Attitüde wohl auch dadurch unterstrichen werden soll, dass laut Promosheet eine Veröffentlichung nur als 12" MLP, in schwarzem 140gr Vinyl und als MC vorgesehen ist. Ob man sich damit dann eine größere Fanschar erspielen kann, das ist zumindest fraglich. Aber für Fans klassischer Rockmusik sind die vier Songs definitiv einen Hör wert.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Grinder
02. Meat
03. Black Milk
04. Sunny Days, Dark Souls
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 18:05 Minuten
VÖ: 25.09.2020

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