Halestorm - Vicious

Review von Stormrider vom 25.08.2018 (6910 mal gelesen)
Halestorm - Vicious Dachte man am Anfang der Karriere von HALESTORM noch, dass es sich vielleicht um ein typisches Businessprodukt handelt, was mit massiver finanzieller Unterstützung gepusht werden soll, konnte der Vierer um die Geschwister Lzzy und Arejay mittlerweile alle Kritiker Lügen strafen. Insbesondere ihre durchgehende Livepräsenz, die durch energiegeladene Gigs überzeugt, hat dazu beigetragen, dass man HALESTORM ein Arbeitsethos bescheinigen kann, wie es nicht viele junge Bands an den Tag legen. Daneben konnten die ersten Alben auch mit jeder Menge catchiger Songs fesseln, die sich nicht anbiedern und inhaltlich gerne auch mal etwas über die Stränge schlagen. Ein Knaller wie 'I Miss The Misery' vom Zweitling "The Strange Case Of..." steht bei nicht allzu vielen Bands auf der Habenseite. Vollkommen zu Recht haben alle Alben gechartet, die letzten beiden sogar recht hoch, und das, ohne die Band zu sehr in den Mainstream zu rücken oder sich anzubiedern.

Aber schauen wir mal, was das Quartett auf ihrem vierten Album so zu bieten hat. "Vicious" wird von 'Black Vultures' eröffnet, ein Song, der durch eine, zumindest im Bandkanon gesehen, eher sperrige Struktur auffällt und nur durch den sehr eingängigen Refrain aufgebrochen wird, wie er gerne von modernen Metalbands genutzt wird. Im weiteren Verlauf liefern HALESTORM alles das, was man als Fan der Band auch früher schon sehr geschätzt hat, und sie liefern noch ein bisschen mehr. Ein grandioser Groover wie 'Do Not Disturb' (mein Albumhighlight) funktioniert genauso gut wie die beiden Balladen 'Heart Of Novocaine' und 'The Silence'. Insbesondere in letzterem Song zeigt Lzzy, dass sie über die Jahre ihre Stimme weiter verfeinert hat, teilweise klingt sie hier wie die grandiose BONNIE TYLER! Überhaupt steht Lzzy mit ihrer Powerröhre und als attraktive Frau stetig im Mittelpunkt des Bandgeschehens, womit man den restlichen Bandmitgliedern ein wenig Unrecht tut, denn die Band funktioniert als homogenes Ganzes. Dabei schafft sie es, ihren Sound in verschiedenste Richtung zu entwickeln, ohne sich dabei selbst zu verleugnen. Egal ob ein stark von den göttlichen QUEEN beeinflusster Track wie 'Uncomfortable' (hört Euch die Strophe an - wer da nicht an 'Stone Cold Crazy' denkt, der muss zum Rockhistorie-Nachsitzen) oder 'Conflicted', welches einen leicht funkigen Touch hat oder der Titeltrack, der mit seinen Industrial-Gitarrensounds sehr modern ist und in einen klassischen Mitsingrefrain mündet: "Vicious" ist ein in sich stimmiges und sehr starkes Album, das von Nick Raskulinecz zeitgemäß und druckvoll produziert wurde, und das man sich von Anfang bis Ende anhören kann. Und man sollte es sich auch von Anfang bis Ende anhören.

Das kommerzielle Potenzial dieser Band ist unfassbar groß, wenn man es zukünftig schafft, noch einen Song im Radio zu platzieren, am liebsten natürlich ohne dabei die rockigen und metallischen Wurzeln zu vergessen, dann sind HALESTORM ein heißer Kandidat auf eine lange Karriere und größere Weihen. Ich bin gespannt wohin die Reise noch führt, mit "Vicious" hat man dabei ein Album in petto, das definitiv das Potenzial hat ein paar Türen aufzuschlagen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Black Vultures
02. Skulls
03. Uncomfortable
04. Buzz
05. Do Not Disturb
06. Conflicted
07. Killing Ourselves To Live
08. Heart Of Novocaine
09. Painkiller
10. White Dress
11. Vicious
12. The Silence
Band Website: www.halestormrocks.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:02 Minuten
VÖ: 27.07.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten