Prophets Of Addiction - Reunite The Sinners

Review von T.Roxx vom 29.04.2016 (5483 mal gelesen)
Prophets Of Addiction - Reunite The Sinners Die Verheißungen der Plattenfirma klingen ja schon mal gut: ein bisschen GUNS 'N' ROSES, ein bisschen MÖTLEY CRÜE ... Die Herrschaften auf dem Cover sehen aus wie die L.A. GUNS in ihren besseren Zeiten. Also voller Motivation "Reunite The Sinners" von den PROPHETS OF ADDICTION angeworfen, und: zunächst Ernüchterung, denn der Opener 'As We Fall' hat genauso wenig mit MÖTLEY CRÜE zu tun wie der Rest der CD - allerdings weicht die Ernüchterung recht schnell der Begeisterung, denn PROPHETS OF ADDICTION sind mehr als das Namedropping großer Namen, obwohl hier mit Lesli Sanders (Ex-PRETTY BOY FLOYD) und Phil Lewis (L.A. GUNS) keine unbekannten am Werke sind. In der Tat klingen neben den bisherigen Betätigungsfeldern der Herren ('Welcome To The Show' stünde auch den L.A. GUNS gut zu Gesicht) auch immer wieder die BACKYARD BABIES durch, was wiederum kein Wunder ist, da auch die Schweden von den vielen Größen aus L.A. beeinflusst sind.

Lesli Sanders hat eine interessante Stimme mit einer sehr angenehmen, fast schon beruhigenden Klangfarbe. Mit der ersten Ballade 'Kings And Queens' hat man den ersten potenziellen Hit am Start, bei dem auch noch POSION's C.C. DeVille ein Gast-Solo beisteuert. Insgesamt haben die PROPHETS OF ADDICTION ein sehr gutes Gespür für griffige Hardrock-Songs, die auf den Punkt kommen und gute Laune machen.

Das Album versprüht eine Lockerheit, die ich schon lange nicht mehr so bei einer Rock'n'Roll-Produktion gehört habe. 'Razor's Edge' und 'Spare The Bullets' sind coole Party-Rocker - wo sind eigentlich der Jacky-Cola und die Zigarillos, wenn ich sie brauche? Egal, weiter geht's: 'Heart Of Mine' wird wieder etwas balladesker und kommt mit netten Melodien daher; der Zuckerguss hält sich aber auch hier erfreulicherweise in Grenzen. Bei dem folgenden 'Postcards From The Grave' zieht das Tempo wieder an und die Party startet erneut.

Mit der melodiösen, leicht melancholisch angehauchten Rock-Nummer 'Last Of The Words' biegen die Jungs so langsam auf die Zielgerade ein. Der Titelsong 'Reunite The Sinners' leitet dann nun auch das Ende des Albums ein - leider weniger furios, als man es bei dem Titel vermutet hätte. Da hätte ich mir etwas mehr erhofft, aber sei es drum, auch das ist ein verdammt guter Song. 'Exist' ist noch einmal eine Feuerzeugballade mit Akustikklampfen und allem, was dazu gehört. Alles in allem haben wir es hier mit einem großartigen Hardrock-Album von routinierten Musikern zu tun, deren Routine man in jeder einzelnen gespielten Note hört. Für mich, der mit solchen Bands wie GNR, L.A. GUNS etc. aufgewachsen ist, hat das Album etwas von einer angenehmen Zeitreise. Ich würde mir das Ganze gern mal live angucken.

Da sowohl Musik als auch Produktion des Albums absolut stimmig sind, erteile ich für alle Alt- und Neuposer uneingeschränkte Hörempfehlung. Dass die Scheibe mit einer Spielzeit von knapp 35 Minuten recht kurz ist, gibt Abzüge in der B-Wertung. Aber es ist und bleibt ein tolles Album!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. As We Fall
02. Welcome To The Show
03. Kings And Queens
04. Razor's Edge
05. Spare The Bullets
06. Heart Of Mine
07. Postcards From The Grave
08. Last Of The Words
09. Reunite The Sinners
10. Exist
Band Website: www.poarocks.com
Medium: CD
Spieldauer: 34:22 Minuten
VÖ: 15.04.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten