Motor Sister - Get Off

Review von Stormrider vom 12.06.2022 (4127 mal gelesen)
Motor Sister - Get Off Supergroups gibt es mittlerweile ja zur Genüge. Und auch MOTOR SISTER darf man durchaus als solche bezeichnen, denn neben Scott Ian, Joey Vera, Pearl Aday und Johnny Tempesta ist auch Jim Wilson hier aktiv. Der Mann war früher bei MOTHER SUPERIOR, und es war der 50. Geburtstag von Scott Ian, der zur Gründung von MOTOR SISTER führte, gehören sie doch zu den erklärten Lieblingsbands des ANTHRAX-Gitarristen. Da es sich hier um ein Projekt handelt, was aus purem Spaß gegründet wurde und zu Beginn keinerlei kommerziellen Anspruch hatte, konnte man einfach und ohne Erwartungshaltung drauflosmusizieren. Und genau das merkt man auch dem vorliegenden zweiten Album, "Get Off", an. Es gibt keine Zwänge, kein musikalisches Korsett in das man passen müsste. Der Opener 'Can't Get High Enough' stampft insofern gemütlich als klassischer Hard Rocker los, bleibt dann allerdings etwas farblos. Der sich repetitiv wiederholende Songtitel nutzt sich als Text doch etwas arg schnell ab. Das ist überhaupt ein kleines Problem des Materials, man nutzt dieses Stilmittel der ständigen Wiederholung gern, vielleicht ein Stückweit zu häufig. Daneben gibt es aber einige Schlenker durch die Musikhistorie seit den seligen 70ern bis grob in die 90er hinein. Alles immer rockig und gut abgehangen, niemals zu glattpoliert und immer mit einem drückenden Schuss Dreck unter den Nägeln. Selbst die eher ruhig angehauchten Tracks wie 'Sooner Or Later' können dabei auf ihre Art überzeugen. Der Track ist zum Beispiel, wenngleich musikalisch eher unspektakulär, durch seine starken Lyrics ein Kleinod, was gleichfalls für 'Pain' gilt.

Was beim Hören für eine stetige Abwechslung sorgt, sind die Vocals. Da sich sowohl Jim als auch Pearl die Leadvocals teilen, kann man hier einen guten Konterpunkt zu dem manchmal nicht 100% zwingenden Melodielinien und den Wiederholungen setzen. In Summe lebt "Get Off" natürlich ein wenig vom Namedropping der beteiligten Musiker. Denn wenngleich die zwölf Tracks allesamt sehr ordentlicher Classic Rock mit leichter Metalkante sind, ist es am Ende doch kein Album, was in die Verlegenheit gekommen wäre, sich einen besonders großen Hörerkreis zu erschließen, wenn man nicht mit den Namen werben könnte. Manchmal reicht ja aber auch genau das: ein souveränes Rockalbum, das ohne großen Zwang aus purem Spaß an der Sache eingespielt wurde. Wer damit seinen Spaß hat, der wird bei "Get Off" fündig.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Can't Get High Enough
02. Coming For You
03. Right There, Just Like That
04. Sooner Or Later
05. Excuse Me, Your Life Is Exposed
06. Lion's Den
07. 1,000,000 Miles
08. Pain
09. Bulletproof
10. Bruise It Or Lose It
11. Time's Up
12. Rolling Boy Blues
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:13 Minuten
VÖ: 06.05.2022

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