Wage War - Manic

Review von Opa Steve vom 01.10.2021 (4782 mal gelesen)
Wage War - Manic Wem der elektronische Alarm zuviel wird, der wird dieses Album über die gesamte Laufzeit wohl nicht mögen. Wer sich aber darauf einlassen kann, stellt schon nach wenigen Minuten fest, dass die ganzen Sounds aus den Tasteninstrumenten die Wucht des modernen Groove-Monsters perfekt unterstreichen. Der kalte und dezent irrsinnige Anstrich, den die fetten Riffs durch die Synths erhalten, verleiht dem Sound nicht nur eine durchschlagende Wirkung, sondern auch noch einen heftigen Tiefbass für die Magengrube (die Dub-Sounds des Titelsongs sind der Hammer) sowie die entsprechenden harten Höhen im Klangspektrum. Zusammen mit den Djent-Gitarrensounds entfesselt "Manic" eine wunderbar orchestrierte Prügelattacke auf das Trommelfell. Stilistisch wird hier aber nicht irgendein räudiges Geballer aufgefahren, sondern jedes Downbreak und jeder gut durcharrangierte Rhythmus sitzt voll auf den Punkt. Natürlich sind WAGE WAR auf dem Zeitstrahl des Heavy Metals nicht irgendwo bei den traditionellen Stilen der ersten 30 Jahre unterwegs, sondern deutlich später. Die Aggro-Screams erinnern an SLIPKNOT, der harte Industrialfaktor ist bei manchen Titeln äußert brutal. Der Song 'Manic' beginnt zwar extrem elektronisch, aber packt immer heftigere Zerstörung aus, die in repetitiven Hardcore-Riffs mit infernalischen Sounds aus der Konserve und Gebrüll am Anschlag endet. Es gibt fette Mosher wie 'High Horse', melodisch-zuckersüße (aber nicht minder fette) Songs wie 'Circle The Drain', die teilweise einen Hitfaktor wie einst LINKIN PARK erreichen. Viele Songs sind auch durchaus tanzbar - so hat 'Godspeed' mitsingtaugliche Refrains, ein beinkompatibles Tempo und einen mitreißenden Flow. Wenn WAGE WAR mit diesem Material auf die Bühne gehen, wird das Publikum garantiert am Überkochen sein. Dazu müssen sie lediglich in der Lage sein, diese unglaubliche Energie des Silberlings ohne Tonstudio über die PA zu reproduzieren. Wenn WAGE WAR also mal eure Region heimsuchen: Schlaft euch aus, tankt Kraft, nehmt reichhaltig Proteine zu euch und trinkt genug Wasser. Eine Stunde von diesem Sound wird euch alles abverlangen. Hitverdächig, bombenstark, und durchschlagend brutal.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Relapse
02. Teeth
03. Manic
04. High Horse
05. Circle The Drain
06. Godspeed
07. Death Roll
08. Slow Burn
09. Never Said Goodbye
10. True Colors
11. If Tomorrow Never Comes
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 35:00 Minuten
VÖ: 01.10.2021

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