Capra - In Transmission

Review von Metal Guru vom 22.04.2021 (5725 mal gelesen)
Capra - In Transmission CAPRA sind Tyler Harper anner mittelfrequenten Klampfe, Crow Lotus am drahtgebundenen oder -losen Mikro, Ben Paramore am tieffrequenten Vier- oder Fünfsaiter und Jeremy Randazzo an/hinter/über der Schießbude. Die drei krachenden Macher und die eine schreiende Hälsin kommen aus Lafayette/Louisiana und scheinen reichlich angefressen zu sein - so zumindest der erste Höreindruck. Der Infozettel konkretisiert in Form eines Gruppenstatements (Zitat No. 1): "We've all been grinding in various local projects for decades, so in a lot of ways there's this sense of passionate frustration and conflict that comes from us pushing on, despite numerous setbacks, to finally have this record that we've all unknowingly been working towards". DAS kann Mensch hören!

"In Transmission": 11 hardcorige Songs in 32 metallischen Minuten und 28 punkigen Sekunden mit frauenbewegten und bewegenden Titeln wie 'Hollow Doll', 'Medusa' oder 'Torture Ship'. Ja, Frau Lotus schreibt sämtliche Texte und DIE sind - geschlechtsbedingt - weiblicher Natur (Zitat No. 2): "I want other women to know that I stand with them and that I hear them, and I will do what I can to amplify that voice." Ok, ist zwar nicht meine (männliche) Welt, aber wenn's denn schon so ist, dann soll's wohl auch so sein! Und die vokalistische Umsetzung fraulicher Bewegung? Nun, Frau Lotus SINGT nicht, sie SCHREIT! Damit aber nicht genug, sie schreit IMMER! Wenn Mensch mal ehrlich ist (und DAS sollte Mensch grundsätzlich sein), hat Frau Lotus Geschrei mit ihrer Kerle Krach sowohl inhaltlich als auch rhythmisch als auch tonal wenig bis gar nichts zu tun. Mit anderen Worten: Mensch hätte Frau Lotus auch in irgendeine Gummizelle sperren und sie schreien lassen, ihr Geschrei im Nachhinein über irgendein hardcoriges, metallisches, punkiges Playback packen können und es klänge - mit einigen Edits - exakt nach/wie "In Transmission". DAS meine ich durchaus positiv: Mir gefällt CAPRAs Aggression, Angepisstheit, Art und Weise, (fast) alles scheiße zu finden. Zitat F. ZAPPA: "Hey, it's the 21st century - whatever you can do to have a good time, let's get on with IT as long as it does NOT cause a murder!" Genau, wem's nicht passt, macht aus beziehungsweise gar nicht erst an ...

Wie auch der Rest der schreienden und krachenden Welt hoffen CAPRA, dass das erfundene, hochgehypte oder tatsächliche Virus ihnen zeitnah "erlaubt", wieder auf Tour gehen zu "dürfen" (Zitat No. 3): "The second that Covid allows us, we tour." Wie war das noch gleich - die Hoffnung stirbt zuletzt? Apropos: Am Ende lieben und loben sich alle über den Klee, sind stolz auf ihren ersten Longplayer und sich selbst und schließen mit den Worten (Zitat No. 4): "It's the best set of songs we've ever had, and we're all extremely proud of them, and each other, so we hope it sounds like a total passion project - because it is." Der Hoffnung dieses total leidenschaftlichen Projekts schließe ich mich an, verkleckere vorher noch acht Tropfen und verabschiede mich vorsorglich schon mal (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Nachhinein) von jeglicher "Osterruhe" ...

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Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. [Exordium] (1:27)
02. Hollow Doll (1:13)
03. The Locust Preacher (2:53)
04. Medusa (4:10)
05. Torture Ship (3:18)
06. Paper Tongues (3:57)
07. Mutt (2:50)
08. Transfiguration (2:54)
09. Red Guillotine (3:01)
10. Deadbeat Assailant (3:12)
11. Samuraiah Carey (3:33)
Band Website: www.facebook.com/Capraband/
Medium: CD
Spieldauer: 32:28 Minuten
VÖ: 23.04.2021

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