Acid Mammoth - Caravan

Review von Opa Steve vom 18.03.2021 (4127 mal gelesen)
Acid Mammoth - Caravan Lust auf eine entspannte Longplayer-Distanz Heavy Rock aus der Stoner/Psych-Schublade? Lust auf einen fantastisch warmen, transparenten und dennoch kräftigen Sound? Lust auf eine andere Band mit Vater-Sohn-Gespann als nur PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS?

Na, dann ist das Mammut genau euer Ding für entspannte Tips, um die zweite Corona-Welle zu vergessen (wenn ich so was schreibe, frage ich mich immer, was die Leute in zehn Jahren beim Lesen dieser Anspielungen denken). ACID MAMMOTH kommen aus Athen. Der Junior Chris Babalis hat die Band vor sechs Jahren gegründet, und weil sich für die zweite Klampfe offenbar kein Schulkumpel auftreiben ließ, sprang Papa Babalis einfach ein. Mit "Caravan" liegt nun der berüchtigte dritte Longplayer vor. Dieser wildert - wen wundert es - in lavaartigen BLACK SABBATH-Riffs, klingt dabei aber deutlich trippiger und entspannter als die großen Vorbilder der frühen Siebziger. Die fünf Titel kosten die Langsamkeit mit hohen Spieldauern von bis zu elf Minuten aus. Dadurch ergeben sich akustische Szenerien, die Geschichten erzählen und nicht einfach "rocken". 'Psychedelic Wasteland' ist der vertonte Hangover nach einer chemiehaltigen Nacht, während die letzten bunten Visionen sich langsam mit der inneren Leere vermischen und sich die Realität gegen ein unbefugtes Betreten wehrt. Der quälende Gesang, der noch deutlich lethargischer daherkommt als Ozzys einstiges charismatisches Leiern, hält sich spielend leicht an das stark reduzierte Tempo. Wenn Chris in 'Ivory Towers' mit dem fuzzig bratenden Bass vorübergehend ein Duett anstimmt, kann man sich aufgrund der hörbaren Coolness ein Grinsen kaum verkneifen. Also nix mit Okkult, Bombast oder Aggro - das Stoner-Element ist hier überdeutlich vertreten, sodass der Heavy Rock des Quartetts wie ein angenehmes Breitsein und eine lässige Zeit klingt.

Ein besonderes Schmankerl dieser Scheibe ist der Sound. Viele Bands dieses Genres klingen ja rau fuzzig oder muffig. Die Produktion von Dionysis Dimitrakos aus den Descent Studios in Athen wurde sehr gekonnt und mit Liebe zum Detail eingetütet. Die Scheibe klingt extrem rund, gar nicht muffig, nicht kratzig, aber auch nicht matt. Die wenigen Drum-Hits sind prominent und durchschlagend genug, die Wand aus Gitarren und Bass breit, klar und weich. Dazu ein satter, aber nicht überbetonter Bass, der das Mastering nach unten sauber abrundet. Ein toller Sound für diese Art von Musik. Da möchte man sich nur noch in weiche Kissen zurücklehnen, sich von der Anlage angenehm runterdrücken lassen, und dazu einen ... Früchtetee trinken.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Berserker
02. Psychedelic Wasteland
03. Ivory Towers
04. Caravan
05. Black Dust
Band Website: www.facebook.com/acidmammoth/
Medium: CD
Spieldauer: 40:21 Minuten
VÖ: 05.03.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten