Lunar Tombfields - The Eternal Harvest

Review von Metal Guru vom 09.03.2022 (4482 mal gelesen)
Lunar Tombfields - The Eternal Harvest LUNAR TOMBFIELDS sind zwei Franzosen, die sich Anfang 2020 (= während/wegen des ersten Lockdowns) zusammentaten, weil sie in ihren jeweiligen Kapellen (ABSOLVTION, DEFENESTRATION, NATREMIA) nicht genug beziehungsweise NIX zu tun hatten. Ja, WARUM soll man auch proben - wenn sämtliche Auftritte auf unbestimmte Zeit abgesagt werden (der Rezensent schreibt aus eigener Erfahrung)? Und mit WEM soll man denn proben - wenn mindestens die Hälfte aller Beteiligten sooo viel Schiss hat, dass DIE sich in keinen noch so gewohnten Proberaum mehr trauen (der Rezensent schreibt aus irritiertem Interesse)? Und WIE soll man mit den wenigen (Rest-)Mutigen proben - in aseptischen Ganzkörper-Kondomen mit atmungspassiven OP-Masken um schweißgebadete Schädel (der Rezensent schreibt aus Wut)? Egal, der eine Franzose nennt sich "Äzh", gerbt Becken, schmiedet Felle und zupft Saiten, der andere Franzose nennt sich "M.", malträtiert Bässe, quält Gitarren und schreit. Dann taucht noch eine ebenfalls französische Gast-Vokalistin namens "Dolores" auf, und DAS war's auch schon - mit den lunaren Grabfeldern ...

"The Eternal Harvest" besteht aus gerade mal vier, dafür seeehr laaangen Liiieeedern in 47 Minuten und 27 Sekunden. Derart laaange Songs deuten in aller Regel (und MEINER Welt) auf Doom hin - genau DAS ist hier nur zum Teil der Fall! Der Beipackzettel definiert/schubladisiert/variiert "The Eternal Harvest" als (Zitat): "Atmospheric Dark Metal" - auch ok! Versuch einer Beschreibung: Kaum (oder gar keine) Pausen, manchmal clean gepickte Akkorde, meistens simple Single-Note-Linien über molligen Gitarrenwänden, mit knochigen Füßen und sehnigen Händen eingeprügeltes (manchmal sogar Doublebass-)Schlachzeuch - hab' ich irgendetwas vergessen? Ja, den "Gesang": DER thematisiert (Zitat) "the glory of the stars, the strength of the elements and the tragedy of human destiny". Diese glorreichen/elementaren/tragischen Themen werden - bis auf Dolores feine/hochfrequente/schöne Stimme zu Beginn von 'The Ancestral Conjuration' - gebölkt, noch und nöcher, die gaaanze Zeit! Und als wenn DAS nicht schon anstrengend/einfallslos/langweilig/monoton/nervtötend genug wäre, musste hier noch die eine Hallmütze drüber, da noch die andere Verzerrung drunter und schwupp - fäddisch is' dat Duuum ...

Was soll ich großartig über eine Scheibe schreiben, auf der MEINER Meinung nach nichts Großartiges passiert? Dass die MEINER Meinung nach dolle Dolores MEINER Meinung nach gerne häufiger hätte auftauchen können? Oder, dass das mit Füßen und Händen eingeprügelte Schlachzeuch genau deswegen erwähnt werden sollte? Oder, dass während/wegen f...ing Corona JEDE Mucke besser (zu hören) als KEINE Mucke (zu machen) ist? Hm, kopfschüttel, naserümpf, stirnrunzel ... Wie auch immer: Die Scheibe entwickelt ihre hypnotische/lähmende/sogartige Wirkung hauptsächlich durch ihren deprimierenden/dichten/dumpfen Mix aus flächigem Gitarrengeschrubbe, vokaler Verzerrung und wahnsinnig machender Wiederholung. Das KANN dem Einen gefallen, MUSS der Anderen aber nicht. Mir gefällt's mittelmäßig, und genau deswegen gibt's fünf atmosphärisch blutige, dickflüssig dunkle, mittelmäßig metallische Todestropfen ...

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Ancestral Conjuration (14:11)
02. As The Spirit Wanes, The Form Appears (09:24)
03. A Dialogue With The Wounded Stars (12:49)
04. Drowning In The Wake Of Dreams (11:03)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:27 Minuten
VÖ: 04.02.2022

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