Daniel Tompkins - Ruins

Review von Metal Guru vom 05.01.2021 (7615 mal gelesen)
Daniel Tompkins - Ruins Daniel Tompkins ist NICHT Basser vom anderen Stern, NICHT Göttergitarrist, NICHT Teufelstrommler, sondern 'nur' Sänger - damit DAS schon mal klar ist! Als solcher übt/e er seinen selbstgewählten Job nebenberuflich bei IN COLOUR, SKYHARBOR oder/und WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY, hauptberuflich bei den britischen Ambient-Djentern, Djent-Metallern oder Metal-Proggern TESSERACT aus. Die Kurzankündigung beziehungsweise das Rezensionsangebot verschweigen diese nicht unerhebliche Tatsache KOMPLETT! Und wie es sich für (fast) alle Sänger oder Sängerinnen gehört, machen der oder die früher oder später 'einen auf solo'. Ob DAS für jeden oder jede, immer und überall 'ne gute Idee ist, sei dahingestellt, aber hier - im Falle von Daniel Tompkins - macht 'n Solotrip durchaus Sinn, WEIL fanatische Fans seiner zur Zeit outputlosen Stammband alles (ich wiederhole: ALLES), was auch nur ansatzweise nach ihren Helden klingt, auffressen. Trotzdem oder gerade deswegen (= weil ich TESSERACT/Tompkins kenne) hab' ich geordert ...

"Ruins" heißt nach der 2019er "Castles" Tompkins bereits zweite offizielle Soloscheibe. Das Besondere hierbei: Sieben der leider insgesamt nur acht Songs in noch nicht mal 40 Minuten Gesamtspielzeit sind nicht mehr, aber auch nicht weniger als djentigere/metallischere/progressivere Neueinspielungen 'alter' (= auf "Castles" enthaltener und deutlich poppiger produzierter) Titel - und DAS keine zwei Jahre nach Erstveröffentlichung! 'The Gift' als einzige Neukomposition inmitten mit neuen Texten und neuen Titeln versehenen Altkompositionen ist schon arg wenig, aber wenn das Ergebnis wie "Ruins" klingt - why not? Zu gefühlten (NICHT gemessenen) 75-90 Prozent singt Daniel mega-melodisch, zu geschätzten (NICHT gezählten) 10-25 Prozent schreit er ultra-aggressiv. Dazu dann seine ihm eigenen Harmonien mit sich selbst, seine patentierten Echo- und Hallwolken hinter/vor/unter/über/zu rhythmisch raffinierten, stimmungsvollen, verdaulich verzerrten Klangkonstrukten und schwupp - fertig ist 'The Beginner's Guide To TESSERACT 2.0'. Zu meiner Rezensentenschande muss ich übrigens eingestehen, dass ich Tompkins "Castles" (= quasi die Blaupause für "Ruins") NICHT kenne, insofern bestenfalls erahnen kann, was der gute Mann mithilfe von Leuten wie Paul Ortiz (CHIMPSPANNER) und Matthew K. Heafy (TRIVIUM) erschaffen hat.

Wer TESSERACTs "One" oder "Altered State" oder "Polaris" oder "Errai" oder "Sonder" gut findet, wird auch Tompkins "Ruins" gut finden. DIE bietet sowohl stilistisch als auch rhythmisch als auch melodisch als auch klanglich, was der oder die treue TESSERACTer/in von 'seiner' oder 'ihrer' Band erwartet, nur eben 'n bisschen gerader, 'n bisschen kürzer, 'n bisschen zugänglicher. Wüsste ich nicht, dass es sich bei "Ruins" um ein Tompkins-Soloalbum handelt, tippte ich ohne zu zögern auf TESSERACTs 'Neue'. Als treuer TESSERACTer, der nicht nur all ihre Scheiben im Schrank stehen, sondern die Band auf der 'Kieler Woche 2019' auch live mit eigenen Augen gehört und eigenen Ohren gesehen (und für sensationell befunden) hat, kann ich nur neun Tropfen vergießen - damit für Daniels nächsten Solotrip noch Blut, äh, Luft nach oben bleibt ...

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Wounded Wings (feat. Plini) (5:53)
02. Ruins (5:29)
03. Tyrant (4:56)
04. Stains Of Betrayal (4:53)
05. Empty Vows (3:58)
06. Sweet The Tongue (4:30)
07. A Dark Kind Of Angel (4:38)
08. The Gift (feat. Matt Heafy) (3:53)
Band Website: daniel-tompkins.com
Medium: CD
Spieldauer: 38:10 Minuten
VÖ: 11.12.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten