Dirty Sound Magnet - Dreaming In Dystopia | |
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Review von baarikärpänen vom 15.10.2023 (3412 mal gelesen) | |
Manchmal kommen Alben bei uns an, die aber rein gar nichts mit Metal zu tun haben. Das ist natürlich nicht weiter tragisch, denn wir schauen ja gerne mal über den Tellerrand und die ein oder andere Perle haben wir dabei auch schon entdeckt. Genau so ein Album ist "Dreaming In Dystopia" der Schweizer DIRTY SOUND MAGNET. Auch wenn der Name an eine Stoner-Band denken lässt, sind die Eidgenossen weit davon entfernt. 2008 gegründet folgte 2016 eine "kreative Wiedergeburt", so das Info-Schreiben. Eben jenes erwähnt des öfteren LED ZEPPELIN, was gehörig in die Irre führt. Denn mit denen haben DIRTY SOUND MAGNET ganz weit am Rande und nur insofern was zu tun, als sie sich wie die Briten um keine Konventionen scheren, wenn es um ihre Songs geht. Weiter finden sich in besagtem Schreiben auch Begriffe wie Psychedelic Rock oder Alternative. Ersteres passt ganz gut, während ich für meinen Teil gar nichts von Alternative im Sound des Trios wiederfinde. Ganz großes Kino ist allerdings der Part, in dem DIRTY SOUND MAGNET als die Band bezeichnet werden die es jetzt braucht, um eine stagnierende Musiklandschaft nachhaltig zu verändern. Das mag der Verfasser des Schreibens so sehen, aber man sollte die Kirche mal im Dorf lassen und der Band tut man auch keinen Gefallen mit solchen "Vorschusslorbeeren". Vor allem dann nicht, wenn das Ergebnis auf "Dreaming In Dystopia" zwar nicht schlecht ist, aber halt auch meilenweit davon entfernt, the next big thing zu sein. Was bietet "Dreaming In Dystopia" also? Harte Gitarren auf jeden Fall schon mal nicht, dafür aber ein paar abgefahrene Sounds der sechs Saiten. Das beginnt gleich zu Beginn des Albums mit dem orientalisch anmutenden 'Melodies From Distant Shores'. Spannend finde ich, wie DSM hier neben den durchgehend ruhigen Tönen Querverweise zu Frank Zappa einbauen. Hat was. Dass sich die Gitarren auch im nachfolgenden Titeltrack so anhören, als wären sie total verstimmt, ist pure Absicht und hat durchaus etwas Dystopisches. Noch auffälliger wird das in 'Lonely Bird'. So in etwa dürfte sich eine LP anhören, die man für eine Woche der Sonne in der Sahara ausgesetzt hat. Richtig spannend wird "Dreaming in Dystopia" aber mit 'Utopia', das für mich so klingt, als hätten Lou Reed und LED ZEPPELIN (da wären sie dann doch) gemeinsame Sache gemacht, eine Mischung aus 'Perfect Day' und dem Anfang von 'Ramble On'. Ja, das Album wird mit dem abschließenden Longtrack 'Insomnia' tatsächlich noch mal so richtig psychedelisch, garniert mit einem tollen Bass-Groove. Dazu gibt es noch einige abgedrehte Parts, wie sie frühe PINK FLOYD auf ihren ersten Scheiben in ihre Songs eingebaut haben. FLOYD kommen einem auch in den Sinn, wenn man das tolle Cover anschaut. Womit wir aber auch schon beim eigentlichen "Problem" wären: Ob es nun ein Vorteil oder Nachteil ist, wenn sich ein Album so anhört, als wäre es in den letzten Tagen der 60er Jahre erschienen, das muss jeder für sich ausmachen. Ich finde es eigentlich mal ganz erfrischend. Liegt auch an der ganz feinen Produktion und auch an der wandlungsfähigen Stimme von Sänger/Gitarrist Stavros Dzodzos. Um "Dreaming In Dystopia" genießen zu können ist es schwer von Vorteil, wenn man bereit ist, weit über den Tellerrand zu blicken. Spannend ist das, was das Trio aus der Schweiz hier abliefert, allemal. Weit weg von harten Klängen ist das Album, so man sich darauf einlässt, ein prima Begleiter, um einfach mal in andere Welten abzutauchen. Was die Wertung angeht bin ich ürsprünglich bei sechs Punkten gestartet (weil es einfach nicht für unsere ungefähre Zielgruppe gedacht ist), aber nach etlichen Durchläufen bin ich dann mittlerweile bei siebeneinhalb Punkten gelandet. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Melodies From Distant Shores 02. Dreaming In Dystopia 03. The Tragedies Of Men 04. Lonely Bird 05. Utopia 06. Flowers, Angels And Chaos 07. Lost My Mind 08. Insomnia | Band Website: www.facebook.com/dirtysoundmagnet Medium: CD, LP Spieldauer: 36:51 Minuten VÖ: 20.10.2023 |
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