Eric McFadden - Hail To Hell

Review von Stormrider vom 22.12.2021 (4356 mal gelesen)
Eric McFadden - Hail To Hell Tribute-Alben sind in den letzten Jahren durchaus ein wenig en vogue gewesen, und alle möglichen mehr oder weniger bekannten Bands und Künstler haben Alben veröffentlicht, auf denen sie den Helden ihrer Jugend Tribut zollen. Meistens war es dann ein Sammelsurium der musiksozialisierenden Einflüsse die in den eigenen Stil transformiert wurden. Oftmals ist dabei das Arrangement aber nicht verändert worden, sodass es eher spannend war zu sehen, welche Künstler als Einfluss ausgewählt wurden. Alternativ gab es Sampler mit verschiedenen Bands, die einer anderen Band Respekt erweisen wollten. Alben, bei denen sich eine Band oder ein Künstler aber nur an einem Oeuvre versuchen und dieses vollkommen auf links drehen und neu instrumentieren, sind hingegen gar nicht so häufig. Vermutlich auch, weil hier das kommerzielle Potenzial nicht besonders hoch, und da sehr viel Liebhaberei dabei ist. ERIC McFADDEN macht das indes nun bereits zum zweiten Mal. Denn nach seinem AC/DC-Tribut ist es nun Vincent Damien Furnier, alias ALICE COOPER, der mit satten 14 Songs gewürdigt wird. Und das ist es auch schon, was "Hail To Hell" für den Hard Rock oder Metalfan interessant macht, denn auch wenn die Songs strukturell nur in Nuancen geändert wurden, erkennt man sie hauptsächlich am Titel oder den Lyrics.

Dabei hat der (musikalisch) weitgereiste Gitarrist aber eine wundervoll düstere Atmosphäre über die Songs gestülpt. Klar, das bleibt nicht aus, wenn man hauptsächlich auf akustischer Gitarre und Percussion sowie Banjo, Sitar und ähnlichen Instrumenten spielt, die Songs auf das absolute Grundgerüst reduziert und dazu mit dunkler sonorer Stimme singt. Aber wie heißt es: Ein guter Song, ist dann ein guter Song, wenn er auch dann noch funktioniert, wenn man ihn nur mit einer Akustikgitarre spielt. Fans von THE WHITE BUFFALO dürfte dem einen oder anderen durch seine Beiträge für den SONS OF ANARCHY-Soundtrack bekannt sein, oder von dem ebenfalls grandiosen AMIGO THE DEVIL werden jedenfalls bestens bedient. Denn genau in diese Richtung geht "Hail To Hell" mit einer Mischung aus Country, Flamenco, Dark Voice und depressiver Grundstimmung. Daneben gibt es mit 'Millie And Billie' aber auch ein vergleichsweise lustig arrangiertes Duett mit KATE VARGAS, welches fast schon als Hörspiel ausfadet. In Summe ist "Hail To Hell" ein Album, dass sich dank der tiefen Vocals und ruhigen Darbietung für diese Jahreszeit wunderbar bei einem Wein und Kerzenschein eignet, denn auch, wenn nicht alle Songs in dieser Form direkt als Ohrwürmer ins Ohr gehen, so ist man doch irgendwie damit vertraut. Ich persönlich finde es wundervoll, sich in die düstere Stimmung fallen zu lassen. Mit den üblichen Rock- oder Metal-Coverversionen hat das aber alles nichts zu tun. Hört trotzdem gern mal rein, wenn ihr auf melancholische Musik steht. Vielleicht entdeckt ihr hier ja ein Kleinod für euch.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Welcome To My Nightmare
02. Is It My Body
03. Last Man On Earth
04. Laughing At Me
05. Crazy Little Child
06. Millie And Billie
07. Man With The Golden Gun
08. Billion Dollar Babies
09. I'm The Coolest
10. Former Lee Warmer
11. It's Me
12. Blue Turk
13. Desperado
14. Ballad Of Dwight Fry
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 59:08 Minuten
VÖ: 06.12.2021

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