Rebellion - We Are The People | |
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Review von Stormrider vom 17.08.2021 (7502 mal gelesen) | |
"We Are The People" heißt das neue Album der hessischen True Metal Institution REBELLION. Und wer bisher mit dem Schaffen der Band nichts anfangen konnte, den wird auch das neunte Album wohl kaum zum Fan machen. Wer jedoch den rifflastigen Metal schon früher goutierte, der findet hier neues Qualitätsfutter, welches sich nahtlos in die Diskographie einreiht, aber dennoch keine bloße Kopie der alten Werke darstellt. Aber beginnen wir vorne: Nach dem für die Band typischen Intro geht es mit 'Risorgimento (Tear Down The Walls)' direkt mit klassischem auf Riffs basierenden Metal und der charakteristischen Stimme von Mike Seifert in die Vollen. Man hat wirklich keine Fragen, wer hier zu hören ist, der Song ist ein starker Aufgalopp, der auch in 'Liberté, Égalité, Fraternité' fortgeführt wird. Schon jetzt wird deutlich, dass sich REBELLION im vergleichsweise engen Korsett des True Metal hin und wieder kleine Momente der Weiterentwicklung gönnen, ohne dabei jedoch jemals in die Verlegenheit zu kommen, alte Fans vor den Kopf zu stoßen. Dabei ist das Album durchaus keine leichte Kost, sondern wirkt auch nach mehrmaligem Hören etwas sperriger und weniger zugänglich, als so manches Werk der Vergangenheit. Die Refrains kommen auf dem neunten Album nicht ganz so direkt und offensichtlich auf den Punkt wie früher und brauchen ein paar Durchläufe mehr, die Riffs liebäugeln an manchen Stellen fast schon mit dem Black Metal und auch die Produktion, für die Uwe Lulis (ehemaliger Gitarrist der Band und heute bei ACCEPT) verantwortlich zeichnet, hat schon fast einen modernen Touch. Aber natürlich sind diese Veränderungen in Summe eher homöopathischer Natur. Mike Seiferts Stimme ist weiterhin eine Love-me-or-hate-me-Frage, und auch die Lyrics behandeln wieder einen zusammenhängenden Themenkomplex, der von Tomi Göttlich hervorragend aufbereitet wurde. Nachdem die Band sich ja schon bereits verschiedenen Epochen, Sagen und historischen Kriegen ausgelebt hat, liegt "We Are The People" die Zeit ab der Französischen Revolution bis nach dem Zweiten Weltkrieg zugrunde, dabei wird aber keinerlei Kriegsverherrlichungslyrik oder wildes Heldenpathos aufgetischt, sondern vielmehr die negativen Auswirkungen von Rassismus und Nationalismus aufgezeigt und worin diese münden. Daher ist die Melodie der deutschen Nationalhymne, die dem Refrain von 'Vaterland' zugrunde gelegt wurde, auch ganz bestimmt nicht rein patriotisch zu verstehen. Die Texte des studierten Historikers Göttlich sind für sich alleine schon lesenswert und hörenswert, und wer sich damit beschäftigt, bekommt - wie immer - fundierte und gut recherchierte Texte, die neben all den negativen Aspekten im Abschluss- und Titeltrack aber die Hoffnung auf ein geeintes Europa deutlich machen, welches den Nationalismus überwunden hat. REBELLION bleiben sich auch nach 20 Jahren weiterhin treu und sind eine verlässliche Konstante. Dabei ist "We Are The People" bei genauerem Hinhören mit kleinen Änderungen in den Riffs, den teilweise sehr epischen, fast schon doomigen, Songstrukturen und Anteilen sowie der druckvollen modernen Produktion dennoch keine reine Nostalgieveranstaltung geworden. Mir fehlen ein wenig die ganz großen Hooks und die hymnischen Refrains, die für mich persönlich Teil der REBELLION-DNA sind und deren Fehlen eine höhere Blutstropfenwertung verhindert. Dennoch machen Fans der Band natürlich auch mit "We Are The People" nichts falsch. Dafür sind die Hessen einfach zu konstant und professionell in der gesamten Umsetzung und liefern sehr solide und zuverlässig innerhalb des True Metal Korsetts ab. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Voices Of War 02. Risorgimento (Tear Down The Walls) 03. Liberté, Égalité, Fraternité 04. Sweet Dreams 05. Vaterland 06. Verdun 07. Ashes To Light 08. Gods Of War 09. Shoa (It Could Have Been Me) 10. World War II 11. All In Ruins 12. We Are The People | Band Website: www.rebellion-metal.de/ Medium: CD Spieldauer: 54:11 Minuten VÖ: 23.07.2021 |
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