H.E.A.T - Force Majeure

Review von Elvis vom 05.08.2022 (7649 mal gelesen)
H.E.A.T - Force Majeure H.E.A.T habe ich seinerzeit etwa um das zweite Album "Freedom Rock" herum entdeckt. Die Band aus Upplands Väsby beeindruckte schon damals mit einem verdammt starken AOR-Sound, der zwar zweifellos vor allem an die 80er und ihre Koryphäen aus diesem Bereich anknüpfte, aber dennoch viel Eigenständigkeit besaß. Als Sänger Kenny Leckremo dann kurz darauf ausstieg und in der Folge durch Erik Grönwall ersetzt wurde, war das für mich zunächst enttäuschend, da ich mich doch sehr in die beiden ersten Alben hineingehört hatte. Gut, H.E.A.T legten mit Erik jedoch in der Folge einen weitestgehend echt überzeugenden Weg mit deutlich mehr Hard Rock als AOR-Tendenzen hin, der von diversen Highlights gespickt war und zuletzt kurz vor Corona mit dem Album "II" gekrönt wurde. Nichtsdestotrotz kann ich nicht bestreiten, dass ich selbst doch mehr als nur froh war, als Erik kurz darauf ausstieg (mittlerweile ist er ja bei SKID ROW gut untergekommen) und tatsächlich Kenny Leckremo wieder in die Band zurückkehrte. Falls irgendwer Zweifel gehabt haben sollte, ob Kenny dem ohne Frage starken Organ von Erik das Wasser reichen kann, dem dürfte die von Kenny neu eingesungene Version des Album-Highlights 'Rise' eigentlich recht schnell den Wind aus den Segeln genommen haben. Umso spannender war natürlich, wie nun das neue Album "Force Majeure" ausfallen würde.



Elf neue Songs, die teils vorab schon als Single auf sich aufmerksam machen konnten, warten darauf, endlich entdeckt zu werden. Mit dem Opener 'Back To The Rhythm' legen H.E.A.T auf jeden Fall gleich mit Hit-Potential gut los, denn der Song rockt enorm wuchtig aus den Boxen und konnte auf der Tour im Mai auch schon live vollends überzeugen. Der Stampfer bekommt von Kenny stimmlich gleich die richtige Note verpasst, und schon hier fällt auf, dass die Produktion des Albums richtig gut geworden ist. 'Nationwide' war ebenfalls schon als Single bekannt und überzeugt ebenso mit einem mehr als gelungenen Hard Rock-Sound, viel Melodie und starkem Ohrwurm-Potential. Was könnte danach besser kommen als noch ein Kracher? 'Tainted Blood' ist groovig, Kenny singt schön kraftvoll, und habe ich schon erwähnt, dass es sich um einen weiteren Ohrwurm handelt? Oh, und ja, es gibt natürlich auch ein Gitarrensolo. Aber auch H.E.A.T dürfen natürlich weiterhin träumen, und so geht es danach nach 'Hollywood' - ein weiterer knackiger Rocker mit einem zwingenden Refrain. 'Harder To Breathe' ist eine coole Hymne geworden, die sich immer weiter steigert und ebenfalls gleich in den Gehörgang frisst.



Wer sich zur Halbzeit eine Verschnaufpause erwartet, ist schief gewickelt. 'Not For Sale' rockt nämlich mit einer klaren Botschaft. Bisschen runterkommen darf der Hörer danach dann doch mal, denn mit 'One Of Us' gibt es dann endlich mal eine Ballade und die ist ebenfalls gelungen. Sehr gut: Der Song steigert sich im Laufe zu rockigen Höhen, die der sanfte Anfang nicht unbedingt hätte erwarten lassen. 'Hold Your Fire' ist dagegen wieder lässig aus der Hüfte gerockt und lässt Kenny glänzen. Beim bereits bekannten 'Paramount' wird es sehr episch-hymnisch, was meines Erachtens jedoch tatsächlich gut funktioniert. Mit 'Demon Eyes' folgt kurz vor Schluss der definitiv härteste und schnellste Song des Albums. Das klappt aber ebenfalls mühelos und steht H.E.A.T. auch weiterhin gut zu Gesicht. Kenny lässt Erik hier nicht vermissen. Zum Abschluss gibt es mit 'Wings Of An Aeroplane' die deutlichste Verbeugung vor den ersten beiden Alben der Band, denn der Song hätte genauso auch auf einem dieser Alben stehen können und überzeugt auf ganzer Linie.



Unterm Strich muss ich nach diversen Durchläufen sagen, dass "Force Majeure" potentiell die Spitze meiner persönlichen H.E.A.T-Rangliste einnehmen dürfte, und das heißt angesichts der starken Diskografie doch einiges. Ich wäre jedenfalls überrascht, wenn dieses verdammt starke Album nicht allseits mindestens in den Top 3 der Fans landen dürfte. Die Band liefert eine extrem gelungene Leistung ab und überzeugt auf ganzer Linie. Wie ich zudem bestätigen kann, sind H.E.A.T mit Kenny Leckremo live zudem mindestens so eine Macht wie mit Erik Grönwall, wenn nicht sogar noch besser. Hoffen wir, dass es mit reichlich Erfolg belohnt werden wird, verdient haben die Schweden und insbesondere "Force Majeure" es definitiv.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Back To The Rhythm
02. Nationwide
03. Tainted Blood
04. Hollywood
05. Harder To Breathe
06. Not For Sale
07. One Of Us
08. Hold Your Fire
09. Paramount
10. Demon Eyes
11. Wings Of An Aeroplane
Band Website: www.heatsweden.com
Medium: CD
Spieldauer: 42:04 Minuten
VÖ: 05.08.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten