Formalin - Love And Nihilism

Review von Metal Guru vom 21.06.2021 (4793 mal gelesen)
Formalin - Love And Nihilism FORMALIN kommen aus Berlin und waren bisher Thomas Liebchen (welch lieblicher Name für welch widrigen Vokalisten) sowie Gabor Poszt (was DER genau macht beziehungsweise gemacht hat - keine Ahnung). Warum die aktuelle Website neben den beiden genannten trendigen Typen noch einen dritten (trendigen Typen) ohne fest formalisierte Aufgaben zeigt, erschließt sich mir NICHT. Unter Zuhilfenahme exzessiver Elektronik verbinden FORMALIN Elemente aus (Zitat No. 1) "Djent, Elektro, Industrial, Pop und Trap". Das Ergebnis war bisher ein elektronisch-formalisierter, gelackt-lederner, kalt-klinischer, mathematisch-martialischer Sound, vorzugsweise im volksverträglichen Vierviertel. Wer bei DER Beschreibung fragt/grübelt/zweifelt "... und was hat DAS mit Metal zu tun?", kriegt hier die Antwort: nichts (ok, nicht viel)! DAS soll sich aber jetzt - laut ultra-spärlicher Info - ändern!

"Love And Nihilism" heißt nach "Wasteland Manifesto" (2012), "Supercluster" (2015), "Parasites" (2018) und "Slutkingdom" (2019) der neue Langdreher des Berliner Projekts. Dieser (= Langdreher) enthält zehn sterile Stücke in 41 mathematisch-martialischen Minuten und 43 sauberen Sekunden und erweitert die oben genannten Elemente um (Zitat No. 2) "smacking acoustic drums and piercing electric guitars". Im Ernst? Stechende Gitarren und schlagendes Schlachzeuch hör' ich zwar raus, aber ob DIE den extrem formalisierten Sound nachhaltig/nennenswert/nun tatsächlich verändern, möchte ich bezweifeln, gegebenenfalls sogar verneinen. Die Drums klingen nach wie vor getriggert/programmiert/zurechtgerückt, und die Klampfen könnten auch Samples sein. "Sänger" Liebchen singt auch eigentlich gar nicht, eher faucht er keifend, keift er mahnend, mahnt er rufend, ruft er uns (Single-)Titel wie 'Devil', 'Tear Down My Prison' oder 'Warzone' entgegen. Wem's gefällt ...

Da ich keinste Ahnung hatte, was mich bei FORMALINs "Love And Nihilism" erwartet, bin ich jetzt - nach dreimaliger Streamung (Download is' nich') - weniger enttäuscht, sondern mehr überrascht! Von der musikalischen Ausrichtung, vom Sound und vom Wissen, dass die Band/das Duo/das Projekt/das Trio(?) und deren Mucke im Gegensatz zu klanglich ähnlich gelagerten, stilistisch deutlich limitierteren "Kollegen" wie den hyper-hardcorigen SCOOTER nicht nur tanzbares, sondern auch hörbares Zeuch anzetteln - also, auf Dauer, mehrfach, wiederholt. DAS gibt Anlass zur Hoffnung! Hoff' ich mal, wa?

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Love And Nihilism (4:40)
02. Tear Down My Prison (3:27)
03. Faded (3:22)
04. Rush (4:03)
05. Iron Strings (4:11)
06. Never Fail (4:36)
07. Warzone (3:49)
08. Devil (4:03)
09. Down Low (3:42)
10. Psychocandy (5:50)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:43 Minuten
VÖ: 11.06.2021

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