No Bros - Metal Marines

Review von Akhanarit vom 28.12.2015 (5108 mal gelesen)
No Bros - Metal Marines Au weia! Ich habe mich schon fast darauf gefreut, mir die neue NO BROS zu geben. Hard 'n' Heavy, dazu noch eine Band, die in den 80ern scheinbar abgefeiert wurde. Kann ja gar nicht schief gehen. Ich muss allerdings dazusagen, dass mir die Band vorher kein Begriff war und dass ich mich in der Szene Österreichs so gut wie gar nicht auskenne. Die namhafteren Combos sind dann schon wieder dem Metal-Genre zuzuordnen und daher fand ich es spannend, auch mal die Rock-Seite des Landes abzuklopfen. Hätte ich das besser mal gelassen! Aber ich greife vor ...

Die NO BROS wurden 1979 gegründet, bzw. gingen aus der Band TARGET hervor und trafen auf einem Livegig den ORF-Radiomoderator Gotthard Rieger, der dann der Manager der Truppe wurde. Mit dessen Hilfe führte man im ORF-Landesstudio Tirol eine Studioaufnahme durch. Durch diesen Kontakt hatte die Band natürlich einen enormen Vorteil gegenüber den anderen hiesigen Bands und das brachte den NO BROS logischerweise nicht nur Sympathien ein. Ganz im Gegenteil! Besonders mit der Band BLIND PETITION entwickelte sich eine regelrechte Feindschaft. 1981 erschien eine erste Single ("Good Morning Sir/Reggae") und 1982 begann dann ihre Karriere mit einem Live-Album namens "Heavy Metal Party", welches enormen Zuspruch erhielt. Das Debüt "Ready For The Action" folgte auf dem Fuße. Ein Jahr später folgte schon das zweite Album "Our Own Way". Die Band tourte mit Bands wie MOTÖRHEAD und URIAH HEEP aber schon da begannen die Probleme untereinander. Streitigkeiten führten nicht nur zu Besetzungswechseln, sondern letztendlich auch zum Ende der NO BROS. 1986 versuchte man dann mit Hilfe von Studiomusikern nochmal ein Comeback mit "Cavalry Of Evil", scheiterte jedoch. Die NO BROS verkamen zu einer jener Bands, die am Ende mehr Compilations und Best-of-Veröffentlichungen vorweisen können, als der geneigte Fan zu schlucken bereit ist. Ganze 20 Jahre hat es gedauert, bis die Band 2006 mit ihrem vierten Album "Hungry For The Good Times" zurückkehrte. Jetzt sind sie also weitere 9 Jahre später (schon wieder) da und präsentieren "Metal Marines".

Da man sich offenbar selbst für eine Legende hält, will man das in MANOWAR-Manier mit 'Legends Of The Eighties' auch besingen, während ich erschrocken die Augen weit aufreiße und mich frage, was zur Hölle das denn nun sein soll? Mehr als fremdschämen ist bei mir jedenfalls nicht angekommen. Da muss ich doch glatt mal auf den mitgelieferten Beipackzettel der Plattenfirma stieren und da haut es mich dann echt aus den Latschen. Ich zitiere: "Dass NO BROS mit "Metal Marines" stärker als je zuvor wieder im aktuellen Geschehen zurück sind, verkünden sie mit 'Back Again' gleich selber, dass sogar die hohen Töne noch getroffen werden später im Titelsong." Das Gejaule (im Titelsong) wird auch wird auch noch in den ... wie nanntet ihr es noch gleich? ... höchsten Tönen gelobt? Der Promozettel liest sich wie eine Promo zu IRON MAIDENs "The Number Of The Beast", das Zeug klingt aber mehr nach "Virtual XI". Ich zitiere weiterhin: "Songs wie 'Devil With An Angel's Face' und das hitverdächtige 'Written In Fire' klingen dagegen so leichtfüßig, wie es früher höchstens IAN GILLAN auf Solopfaden hinbekommen hatte." Seid ihr denn noch zu retten? ... "höchstens Ian Gillan" ... ??? Nicht nur, dass man hier gerade eine wirkliche Legende beleidigt, man will hier eine Band pushen, die es in 9 Jahren nicht einmal hinbekommen hat, einen besseren Titel als 'Song Number Nine' für Track 9 zu finden (vom Label zur Krönung auch noch als originell bezeichnet!), einem Sänger, der sich anhört als hätte er eine Socke verschluckt, und wenn ich mir auf YouTube das Video zum Opener anschaue, dann bin ich mitten in der Geisterbahn. Tut mir leid, da werde ich sogar als gestandener Bartträger zum 'Runaway Girl' und 'Find Myself' STOP drücking!!!

Wir sehen uns dann wohl in 2026 wieder. Ich gebe noch einen ganzen Punkt extra für das Albumcover, damit man mir hier nicht Gehässigkeit unterstellen kann und dann lass ich es auch gut sein. Das darf doch wirklich nicht ...

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Legends Of The Eighties
02. Back Again
03. Devil With An Angel's Face
04. Dark Chamber
05. Written In Fire
06. Dance Of The Black Tattoo
07. Over The Sea And Far Away
08. Metal Marines
09. Song Number Nine
10. Runaway Girl
11. A Night In Touch City
12. Find Myself
13. In The Shadow Of The Galley
Band Website: www.nobros.com/
Medium: CD
Spieldauer: 55:54 Minuten
VÖ: 20.11.2015

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