Secret Rule - The Resilient

Review von Opa Steve vom 27.06.2022 (5600 mal gelesen)
Secret Rule - The Resilient "Female fronted", "symphonische Einflüsse", "modern" - so viele potenzielle Fallstricke lauern bei der Charakteristik des Stils von SECRET RULE, die man allesamt auch ordentlich verhauen kann und dann schnell zu einem Shitstorm einlädt. Doch die erfreuliche wie beruhigende Erfahrung schon beim Opener 'One More' zeigt, dass das italienische Quartett tatsächlich sein Handwerk versteht. Der Sound ist zwar modern, aber nicht auf eine aufdringliche Weise. Die klassischen Songwriting-Qualitäten zielen zwar vor allem im Refrain auf einen potenziellen Hit, der sofort ins Ohr gehen soll. Aber die Band bemüht sich, ihre Arrangements insgesamt trotz aller Radiotauglichkeit nicht allzu platt auszuarbeiten. Der Symphonic-Part beschränkt sich auf begleitende Flächensounds aus den Synthies und die Rockinstrumente haben weiterhin ganz klar die Oberhand, ohne aufdringlich zu eskalieren und alles zuzukleistern. Man muss allerdings ehrlich sagen, dass diese guten Absichten nicht immer funktionieren - zumindest empfinde ich den Ausreißer 'A Little Piece Of Joy' als recht unerträglich mit seinem vorhersehbaren Kitsch und Zuckerguss. Aber das ist zum Glück der einzige wirkliche Ausreißer auf "The Resilient". Alle anderen käsigen Zutaten beschränken sich auf ein gelegentliches Hervorspringen hier und da und fallen nicht zu stark ins Gewicht. 'Unlovable' tendiert in seinen Qualitäten schon fast in Richtung aktuelle LACUNA COIL und streckenweise geben Songs wie 'Time To Reset' auch gut Gas. Fronterin Angela überzeugt vor allem in der rockigen Altstimme, sollte sich aber weniger oft in höhere Lagen quälen, da sich das dann dank ihrer kräftigen Stimme recht penetrant anhört und dank der lauten Produktion in den Ohren schmerzt. Die "Ohhohhooo"-Parts in 'Obsession' sind in dieser Hinsicht schon recht quälend.

Insgesamt ist "The Resilient" dennoch ein modern knallendes Album mit zeitgemäß dichtem Sound und Songs, die trotz ihrer Eingängigkeit dennoch über der Trivialitätslatte liegen. Da sie mit ihren Attributen stellenweise mit Feuer spielen, dabei aber weitestgehend und gekonnt die üblichen Peinlichkeiten vermeiden, die man von anderen Bands kennt, kann ich für diesen jungen Newcomer tatsächlich eine Empfehlung aussprechen. Luft nach oben besteht, aber für die Zielgruppe macht die Band viel richtig.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. One More
02. Time To Reset
03. I Wanna Cry
04. Unlovable
05. Obsession
06. The Illusion
07. The Showdown
08. A Little Piece Of Joy
09. The Hope
Band Website: www.secretrule.it/
Medium: CD
Spieldauer: 37:09 Minuten
VÖ: 17.06.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten