Full Of Hell - Garden Of Burning Apparitions

Review von Opa Steve vom 16.10.2021 (4793 mal gelesen)
Full Of Hell - Garden Of Burning Apparitions Das ist eines dieser Alben, wo man sich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zurücklehnt und denkt: "Hä?". Ich wusste ja, dass ich mich bei FULL OF HELL nicht auf straighten AOR mit Zuckerguss einlasse. Aber ich hätte auch nicht mit so einem dreckigen Unruhestifter gerechnet. Zuerst denkt man, dass es sich um Grindcore handelt, der einfach nur irre schlecht produziert ist. Wenig differenziert sind die Instrumente, das Mastering macht den Eindruck, völlig überkomprimiert zu sein. Das Pumpen der Drums drückt die ganze Dynamik des restlichen Materials zusammen. Erst so nach und nach komme ich dahinter, dass es hier tatsächlich gar nicht einfacher Grindcore ist. Und dass die komische Produktion ihren Grund hat. Auf "Garden Of Burning Apparitions" wurden nämlich neben der Grindcore-Grundlage noch eine Menge Noise, Industrial und psychisch auffälliges Chaos verarbeitet. Und dann wird auch der sprichwörtliche Schuh draus. Ein Sound, der so chaotisch und schmutzig ist, wie es nur geht, gehört hier zum Konzept und ist kein Studio-Unfall. Spätestens bei 'Derelict Satellite' wird dies klar, denn dieser "Song" besteht ausschließlich aus reinem Geschepper, Pink Noise-Lärm und verzerrten wie undefinierbaren Vocals. Ein pures Stück echter Krach, was man über fast vier Minuten durchhält. Der Titelsong addiert zum nervenzerrenden Sound noch bizarre DILLINGER ESCAPE PLAN-Attitüde im Songwriting. Dissonanzen werden auf die Spitze getrieben in 'All Bells Ringing". So hat jeder Titel auf dieser Scheibe ein Merkmal, welches ihn eigentlich ungenießbar macht. Das ist keine Musik, das ist die Zerstörung von Musik. Jede chaotische Grind-Band hat noch mehr Harmonie und Struktur als dieser Wahnsinn. Für nervenstarke Menschen, die sich an bekloppten Experimenten nicht satt hören können und bereit sind, jede krachige Geräuschabfolge künstlerisch zu analysieren oder einfach ihrem angeborenen Wahnsinn freien Lauf zu lassen. Für den Rest einfach nur ungenießbarer Krach.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Guided Blight
02. Asphyxiant Blessing
03. Murmuring Foul Spring
04. Derelict Satellite
05. Burning Apparition
06. Eroding Shell
07. All Bells Ringing
08. Urchin Thrones
09. Industrial Messiah Complex
10. Reeking Tunnels
11. Non-Atomism
12. Celestial Heirarch
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 21:00 Minuten
VÖ: 01.10.2021

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