Reject The Sickness - While Our World Dissolves

Review von Opa Steve vom 27.06.2021 (5365 mal gelesen)
Reject The Sickness - While Our World Dissolves Die Belgier REJECT THE SICKNESS spielen eine moderne Variante des Death Metals, bei der zappelige Einflüsse vom Metalcore eine Rolle spielen, aber auch melodische bis dramatische Arrangements. Für den Hörer bedeutet dies, dass er zwischen den beiden Extremen - sofern er nicht beiden Spielarten zugeneigt ist - einer Wechseldusche ausgesetzt ist. Mir geht es als Hörer zumindest so, dass ich mich immer wieder ertappe, dass ich "Geil!" denke, wenn im passenden Moment wieder der dramatische Bombast ausgepackt wird. Und dann denke ich wieder "Och, bitte skip ...", wenn irgendwelche ADHS-Riffs einen schwer zu greifenden Boden für die Songs bilden. Der blastende und dramatische Einstieg 'Disconnect' mit seinen dezenten orchestralen Elementen ist beispielsweise unglaublich catchy, wird dann aber aber unvermittelt durch ein eintöniges Geschrammel abgelöst. Diese meist zweistimmigen und durchaus sauber gespielten Zappelriffs törnen mich auch im Nachfolger 'Disapproval Of The Weak' ab, wobei hier umgekehrt der Refrain ein tolles Pfund mit packenden Harmoniefolgen ist. In 'We All Burn', 'The Plague Of Life' und 'Reveal The Darkness' geht es etwas rauer und oft im HYPOCRISY-Stil zu Gange und ich kann diesen Titeln eine ordentliche Balance zuschreiben, wobei 'Reveal The Darkness' durchaus zu den düsteren und bösartigen Titeln des Albums gehört. 'Burning Soil' und 'The Furrow Of Our Soul' hingegen finden ihre Mitte weniger - die Songs kommen nicht auf den Punkt und trotz ihres ambitionierten Spiels können sie keinen Charakter entfalten. Richtig geil wird es kurz vor Schluss mit 'Reset', welches für mich der absolute Anspieltipp der Scheibe ist. Hätten REJECT THE SICKNESS dieses Niveau durchgehend halten können, wäre die Scheibe locker neun Blutstropfen wert gewesen. Der Rauswurf 'Pillars Of Hope' schenkt dem Hörer dann zum Abschied eine Prise alte IN FLAMES in solider Kost, kann aber letztendlich für die Bewertung dieser Scheibe keine zusätzlichen Akzente setzen.

Fazit: Neben 'Reset' gibt es einige wirklich tolle Momente auf dieser Scheibe, aber auch zu viel vordergründiges Geriffe ohne richtige Songentwicklung. Es scheint, als hätten sich zwei Komponisten paritätisch abgewechselt, die beide ihre Trademarks zusammengeworfen haben, was aber nicht zwingend zusammenpasst. Ich hätte mich gefreut, wenn der Mensch, der für den angeschwärzten Bombast und die Dramatik verantwortlich ist, die ganze Scheibe so geschrieben hätte.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Disconnect
02. Disapproval Of The Weak
03. We All Burn
04. Burning Soil
05. The Plague Of Life
06. The Furrow Of Our Soul
07. Reveal The Darkness
08. Reset
09. Pillars Of Hope
Band Website:
Medium: CD + digital
Spieldauer: 44:58 Minuten
VÖ: 28.05.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten