Sinner - One Bullet Left

Review von Stormrider vom 16.09.2011 (7355 mal gelesen)
Sinner - One Bullet Left Unglaubliche 30 Jahre hat die Band um Mat Sinner, Namensgeber und einzig verbliebenes Gründungsmitglied, nun schon auf dem Buckel, und mit "One Bullet Left" kredenzt uns der Schwabe sein neuestes Album. Hierfür hat er eine runderneuerte Mannschaft um sich geschart, und man agiert nunmehr mit drei Gitarristen. Neben dem langjährigem Weggefährten Alex Beyrodt (u.a. auch PRIMAL FEAR und VOODOO CIRCLE) schwingen nun Christof Leim (THE NEW BLACK) und Alex Scholpp (TARJA) die weiteren Äxte ,und André Hilgers (u.a. RAGE) kesselt mit ordentlich Dampf.

Der Opener 'The One You Left Behind' startet mit dem Schuss einer Großkalibrigen und gibt sodann gleich ordentlich Vollgas, besticht durch seine mitreißende Power und einen sehr eingängigen Refrain. Im folgenden 'Back On Trail' tritt dann allerdings die aktuelle Marschrichtung viel eher zu Tage. Hier zeigt sich die Vorliebe von Mat für Hard Rock/ Classic Rock und im Besonderen für THIN LIZZY. Der Song klingt zwar irgendwie extrem geliehen, bleibt aber (oder genau deswegen) unheimlich gut im Ohr hängen. Das ganze Album hat überhaupt einen sehr hardrockigen Anstrich bekommen, und hebt sich von den reinen Metal-Alben der Vergangenheit (z.B. das sehr starke 1998er Werk "The Nature Of Evil") ziemlich deutlich ab. Die Vocals hingegen lassen einen immer wissen, dass es sich hier um SINNER handeln muss, denn das rauchige Organ hat hohen Wiedererkennungswert.

Wer die Karriere des Schwaben verfolgt hat, wird von der gediegeneren Ausrichtung kaum überrascht sein, diese hat sich ja bereits auf den letzten Alben angedeutet, und so liegt in "One Bullet Left" ein starkes Melodic-Rock-Album mit leichtem Power-Metal-Einschlag vor. Technisch bleiben angesichts der fast schon All-Star-artigen Besetzung natürlich keine Wünsche offen. Die Saitenhexer setzen mit tollen doppelläufigen Soli Akzente, und die Rhythmusarbeit ist abwechslungsreich und tight. Die im Genre üblichen, mehrstimmigen Chöre und Refrains sind kompetent umgesetzt und das Quartett hat einige Ohrenschmeichler am Start. Überraschungen waren indes ausverkauft als das Album eingespielt wurde. Wer aber so viele eingängige aber nie schwächelnde Rocknummern auf einem Album platziert, der möchte auch nicht überraschen, sondern einfach unterhalten und eine gute Zeit bieten. Das glückt dem Fünfer vorzüglich, und ich habe mir die Scheibe aus dem Grund eine Weile auf Dauerrotation im Auto gegeben. Eignet sich dafür hervorragend. Da auch die Produktion ordentlich Druck hat und trotz der Masse an Gitarrenpower nie matschig oder undifferenziert wirkt, kann man hier getrost 8,5 Punkte zücken und für Melodic-Hard-Rock-Fans eine Empfehlung aussprechen. Der Nachfolger braucht nicht wieder drei Jahre auf sich warten lassen.

Als Anspieltipps kann für die Powerfraktion 'The One You Left Behind' genannt werden, für die Hard-Rocker 'Give & Take', und wer es gern balladesk mag, der wird mit 'Wake Me When I'm Sober' bestens bedient.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The One You Left Behind
02. Back On Trail
03. Give & Take
04. One Bullet Left
05. 10 2 Death
06. Haunted
07. Atomic Playboys
08. Suicide Mission
09. Wake Me When I'm Sober
10. Mind Over Matter
11. Mend To Be Broken
12. Rolling Away
Band Website: www.sinner.rocks.de
Medium: CD
Spieldauer: 50:33 Minuten
VÖ: 09.09.2011

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