Social Disorder - Love 2 Be Hated

Review von Rockmaster vom 16.07.2021 (6246 mal gelesen)
Social Disorder - Love 2 Be Hated So ganz mag man dem Schweden Anders "LA" Rönnblom den sozialen Aufruhr (SOCIAL DISORDER) und das Image des Außenseiters ("Love 2 Be Hated") nicht abkaufen, denn dafür kommt die Rockscheibe dann doch etwas zu brav und glattpoliert daher. Dafür hat er aber mit Thomas Nordin ein hervorragendes Gesangstalent aus dem Hut gezaubert. Obwohl Anders und Thomas in der gleichen Stadt leben, kannten sie sich nicht, bis Keyboarder Leif Ehlin sie einander vorstellte. SOCIAL DISORDER ist in erster Linie Anders Projekt, er zeichnet für das Songwriting und die Produktion (zusammen mit Leif) verantwortlich und hat auch die grundlegenden Tracks eingespielt. Thomas bekam dann irgendwann ein paar Songs mit dem Auftrag: "Mach sie zu deinen eigenen." Das hat er sich sehr zu Herzen genommen und liefert auf dem Album eine bombenstarke Leistung ab.

Damit das musikalische Rezept aufgeht, hat Chefkoch Anders noch eine recht große Zahl teils bekannter Musikgrößen gewinnen können, darunter Rudy Sarzo, Tracii Guns, Snowy Shaw und den Großteil seiner Band X-ROMANCE, die dann seiner Aussage nach die Würze hinzugefügt haben - und der Plan mit den vielen Köchen ist hier überaus gut aufgegangen. Musikalisch liefern SOCIAL DISORDER klassischen Heavy Rock bis Hard Rock mit gelegentlich leicht bluesigem Einschlag, und die Titel kommen alle recht lässig rüber. 'Dreaming', 'Raise A Glass' und 'Down On My Knees' sind klasse Rocknummern, 'Sail Away' kommt mit dem vielleicht heaviesten Riff auf dem Album daher. Nach der Ballade 'The One' kommt noch das Instrumental 'Wings Of Serenity', das gelegentlich RAINBOW-eske Barockfiguren zitiert. Dass der Opener 'Windy Road' leicht pathetisch startet, bevor er endlich in die Pötte kommt, und dass die beiden letzten Titel nicht lückenlos überzeugen, verzeiht man dem Album gerne.

Die Geschichte, die uns Anders auf "Love 2 Be Hated" erzählen will, ist eine sehr persönliche, in der es sich unter anderem um den Kampf gegen Alkoholismus und die persönlichen Dämonen dreht, sowie den Weg zurück ins Leben. Die Tragik und inneren Konflikte rüberzubringen, gelingt der Band nicht klischeefrei. Bei einem Cast von über einem Dutzend Musiker kann das durchaus auch ein schwieriges Unterfangen sein. Auch zeigt sich hier die einzige Schwäche, die Thomas sich auf dem gesamten Album gibt: Trotz technischer Perfektion gelingt es auch ihm nur begrenzt, den Zuhörer die verschiedenen Gemütslagen fühlen zu lassen. Unterhaltsam ist das Ergebnis allemal.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Windy Road (4:38)
02. Dreaming (4:33)
03. Scars (2:53)
04. Love 2 Be Hated (3:28)
05. Raise A Glass (4:12)
06. Sail Away (3:47)
07. Down On My Knees (3:43)
08. Out Of Love (2:46)
09. The One (3:35)
10. Wings Of Serenity (4:22)
Band Website: www.facebook.com/OfficialSocialDisorderSwe
Medium: CD
Spieldauer: 37:57 Minuten
VÖ: 18.06.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten