Lucifer's Child - The Wiccan

Review von T.Roxx vom 27.09.2015 (6050 mal gelesen)
Lucifer's Child - The Wiccan Ein kurzer Blick in den Promo-Fyer der Plattenfirma kann einem schon eine Menge verraten: LUCIFER'S CHILD wurden im Wesentlichen von George Emmanuel (Git., ROTTING CHRIST, ex-CHAOSTAR) und Stathis Ridis (Bass, NIGHTFALL) gegründet. Die Vocals übernimmt ein Herr Marios Dupont und hinter dem Drumkit hat ein Herr Nick Vell Platz genommen. Der Promoflyer erzählt weiterhin, dass die Herrschaften dem traditionellen griechischen Black Metal-Sound frönen. Ich weiß zwar nicht, wie der traditionelle griechische Black Metal-Sound so klingt (die wenigen griechischen Black Metal Bands, die ich kenne, klingen alle sehr unterschiedlich), aber wer eins und eins zusammenzählen kann (in diesem Fall: ROTTING CHRIST-Gitarrist macht 'ne neue Combo auf und spielt zur Überraschung aller Black Metal), bekommt eine Ahnung davon, wie das Ganze klingt, noch bevor der Silberling beginnt, im Player seine Runden zu drehen.

Und mit dieser Vorahnung liegt man so verkehrt in der Tat nicht. "The Wiccan" bietet von Anfang an raffiniert komponierten Black Metal, der sich überwiegend eher in langsameren bis gemäßigten Tempogefilden tummelt (obwohl es auch einige wenige Blastbeatparts gibt), aber vor allem schön heavy daherkommt. Die Griechen experimentieren mit Industrial (vor allem bei den Vocals) und mit einer guten Portion Black'n'Roll. Anscheinend hat man sich die ein oder andere Inspiration bei neueren SATYRICON geholt (u.a. 'A True Mayhem', 'He Who Punishes And Slays'). Auch eine Verwandtschaft zu Emmanuel's Stammband ROTTING CHRIST ist nicht von der Hand zu weisen. 'Lucifer’s Child' weist sogar Ähnlichkeiten zu 'The Wild Hunt' von WATAIN und 'Welcome To Hell' von ROTTING CHRIST auf. "The Wiccan" ist gut produziert, von daher gibt es an der Ecke nichts zu meckern. Es handelt sich hierbei um ein solides, abwechslungsreiches Black Metal-Album, aber irgendwie will der Funke der Begeisterung bei mir nicht richtig überspringen. Trotz guter Melodien hinterlässt das Album bei mir keine Ohrwürmer oder versetzt mich in Euphorie. Vielleicht liegt es daran, dass mir ein wenig die Eigenständigkeit fehlt und man meiner Meinung nach zu offensichtlich versucht, sich musikalisch in den Windschatten von kommerziell erfolgreichen Szenegrößen zu legen? "The Wiccan" ist einfach ein gutes, solides und melodiöses Black Metal-Album. Nicht mehr, aber vor allem auch nicht weniger. Ein starkes Debut ist es ohne Zweifel. Freunde und Fans von ROTTING CHRIST und der Industrial-Phase von SATYRICON können durchaus mal ein oder zwei Ohren riskieren. Beim Nachfolger wünsche ich mir aber bitte doch ein bisschen mehr Eigenständigkeit, meine Herren.


Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hors De Combat
02. A True Mayhem
03. Spirits Of Amenta
04. He, Who Punishes And Slays
05. King Ov Hell
06. The Wiccan
07. Lucifer's Child
08. Doom
Band Website: www.luciferschild.net
Medium: CD
Spieldauer: 38:59 Minuten
VÖ: 25.09.2015

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten