Lamb Of God - VII: Sturm Und Drang

Review von Eddieson vom 18.08.2015 (7912 mal gelesen)
Lamb Of God - VII: Sturm Und Drang Dass sich solch Schicksalsschläge, wie die aus der jungen Vergangenheit von LAMB OF GOD, auf das Songwriting niederlegen, sollte eigentlich klar sein. Die Geschichte sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein, ansonsten fragt Google. "VII-Sturm Und Drang" ist keine Aufarbeitung der Geschehnisse in Tschechien, wurde aber natürlich nicht nur musikalisch, sondern auch textlich davon beeinflusst.

Gleich der Opener 'Still Echoes' ist ein düsterer Brecher, der von Randy alleine und am Stück geschrieben wurde und ebenso wie '512' das Thema Gefängnis behandelt. 512 war übrigens die Zellennummer von Randy Blythe. Während der Opener gleich mit voller Brutalität zuschlägt, geht es beim folgenden 'Erase This' und '512' etwas ruhiger zu, damit fahren sie sehr eingängige Refrains auf. Chino Moreno von den DEFTONES darf beim folgenden 'Embers' mitsingen, eine schnelle aber doch melodische Nummer. Moreno gibt mit seinem Schreien und Gesang dem Song einen besonderen Touch. Unerwartet und doch klingt es interessant. 'Overlord' bildet dann einen ziemlichen Tiefpunkt. Eine ruhige Nummer, die dann später noch ordentlich zu einem Groover wird, in der Blythe das erste Mal clean und melodisch singt. Passt nicht, klingt nicht, darf nicht! Schnell weiterskippen.

'Anthropoid' ist dann wieder gewohnte LAMB OF GOD-Kost. Blythe galt nie als besonders guter Lyriker, doch er hat sich offensichtlich sehr mit der Vergangenheit und Geschichte auseinandergesetzt. So geht es bei 'Torches' um Jan Palach, der sich auf dem Wenceslas-Platz selbst anzündete, als Protest gegen die Invasion der Sowjetunion in der Tschechoslowakei oder 'Anthropoid' behandelt das Attentat auf Richard Heydrich, dem "Schlächter von Prag". Besagtes 'Torches' ist auch der Abschlusstrack und erhält Unterstützung von Greg Puciato, Sänger von THE DILLINGER ESCAPE PLAN, der sich hier aber etwas zurückhält.

Insgesamt ist "Sturm Und Drang" ein gutes Album geworden, welches viele Höhen, aber auch einige Tiefen hat. Weiterentwicklung hin und her, stellte sich doch schon fast so etwas wie Stagnation ein, aber nicht in Form von 'Overlord'. Ansonsten ein gelungenes Album, welches hoffentlich einen Schlussstrich mit der Verarbeitung der Geschichte ziehen kann.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Still Echoes
02. Erase This
03. 512
04. Embers
05. Footprints
06. Overlord
07. Anthropoid
08. Engage The Fear Machine
09. Delusion Pandemic
10. Torches
Band Website: www.lamb-of-god.com
Medium: CD
Spieldauer: 48:05 Minuten
VÖ: 15.07.2015

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