Ayreon - The Theory Of Everything | |
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Review von des vom 02.11.2013 (7359 mal gelesen) | |
Eigentlich war es nicht mehr zu erwarten, dass Arjen Lucassen mit einem weiteren AYREON-Album zurückkehrt. Die ursprüngliche AYREON-Geschichte war fertig erzählt und zusätzlich mit der - nebenbei bemerkt superben - Zusammenstellung "Timeline" in einer sehr wertigen Box zusammengefasst und abgeschlossen. Folgerichtig konzentrierte sich Lucassen auf sein zweites Projekt STAR ONE und brachte im letzten Jahr "Lost In The New Real" unter seinem eigenen Namen heraus. Doch jetzt steht es da: "The Theory Of Everything" unter dem Banner AYREON. Und in beeindruckender Weise werden von Lucassen neue Wege beschritten. Zum einen beim Konzept des Albums, das sich doch signifikant von den früheren Alben unterscheidet: anstelle einer großen Science Fiction Story mit Zeitreisen und allem Drumherum wird eine kleine, aber nicht minder beeindruckende und auch bedrückende Geschichte eines ungeliebten Wunderkindes erzählt, das mit seinem Vater, einem Genie, um die Entdeckung der Weltformel konkurriert. Zum anderen unterscheidet sich das Album von früheren Alben dadurch, dass sich die Anzahl der Gastmusiker in überschaubaren Grenzen hält. Konnte man früher ein ganzes Review nur mit der Aufzählung der Mitwirkenden füllen, so tummeln sich auf diesem Doppelalbum gerade einmal sieben (hochkarätige) Sänger, die die verschiedenen Charaktere der Geschichte verkörpern: So tritt zum Beispiel JB von GRAND MAGUS als Lehrer in Erscheinung, während Cristina Scabbia (LACUNA COIL) die Mutter des Wunderkindes verkörpert und Marco Hietala (NIGHTWISH-Bassist) einen Rivalen (nur um drei zu nennen). Die Geschichte beziehungsweise Doppel-CD ähnelt zum anderen musikalisch auch eher einem Metal-Musical als einem Prog-Werk. "The Theory Of Everything" teilt sich dabei in vier Abschnitte der Geschichte (als Vinyl wäre das wohl ein Longtrack je Seite), wobei jeder dieser Longtracks sich bis auf wenige Ausnahmen vollkommen dem Strophe-Chrorus-Schema entzieht, sondern vielmehr durch viele Zwischenspiele (gesungen oder instrumental) zusammengehalten werden. Und trotz des komplexen Aufbaus reiht sich ein Ohrwurm an den anderen. Geniale Stimmen in noch viel genialeren Gesangspassagen und Duetten, dazwischen die für AYREON charakteristischen und manchmal hakeligen Keyboards, erzählen eine Geschichte, die man sich am liebsten mit den Lyrics in der Hand in einem Rutsch reinziehen möchte. Das i-Tüpfelchen sind die hochkarätigen instrumentalen Einlagen von Gastmusikern wie Keith Emerson oder Jordan Rudess am Piano beziehungsweise die sehr schönen Cello- und Flötenklänge. Ein monumentales Stück Musik, das als emotionale Achterbahnfahrt alle Facetten zwischen einschmeichelnd und fett rockend abdeckt und im großen Finale im auf dem Cover abgebildeten Leuchtturm gipfelt. Sehr stark und man würde es sich wünschen, dass "The Theory Of Everything" eine ähnliche theatreske Aufführung erfährt, wie es zum Beispiel von QUEENSRYCHE mit ihrem "Mindcrime"-Doppler vor einigen Jahren inszeniert wurde. Den "Song zwischendurch" oder "Hit" findet man auf "The Theory Of Everything" zwar nicht, aber trotz des proggigen Aufbaus ist die Platte unheimlich eingängig und eine Pflichtscheibe für alle Prog-Fans und für AYREON Fans sowieso. des Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD1 PHASE I: SINGULARITY (23:29) 01. Prologue: The Blackboard 02. The Theory of Everything part 1 03. Patterns 04. The Prodigy’s World 05. The Teacher’s Discovery 06. Love and Envy 07. Progressive Waves 08. The Gift 09. The Eleventh Dimension 10. Inertia 11. The Theory of Everything part 2 PHASE II: SYMMETRY (21:31) 12. The Consultation 13. Diagnosis 14. The Argument 1 15. The Rival’s Dilemma 16. Surface Tension 17. A Reason To Live 18. Potential 19. Quantum Chaos 20. Dark Medicine 21. Alive! 22. The Prediction CD 2 PHASE III: ENTANGLEMENT (22:34) 01. Fluctuations 02. Transformation 03. Collision 04. Side Effects 05. Frequency Modulation 06. Magnetism 07. Quid Pro Quo 08. String Theory 09. Fortune? PHASE IV: UNIFICATION (22:20) 10. Mirror Of Dreams 11. The Lighthouse 12. The Argument 2 13. The Parting 14. The Visitation 15. The Breakthrough 16. The Note 17. The Uncertainty Principle 18. Dark Energy 19. The Theory of Everything part 3 20. The Blackboard (reprise) | Band Website: www.ayreon.com/ Medium: DoCD Spieldauer: 88:00 Minuten VÖ: 28.10.2013 |
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