Velvet Viper - The Pale Man Is Holding A Broken Heart | |
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Review von Blaze Breeg vom 22.11.2019 (6152 mal gelesen) | |
Jutta Weinhold gehört zweifellos zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der deutschen Metal-Szene. Die 72-jährige sang nicht zuletzt für ZED YAGO Ende der 1980er Jahre zwei Alben ein, die im Underground eine hohe Wertschätzung genießen. Selbiges gilt für die Outputs von VELVET VIPER, eine Formation, die von 1990 bis 1993 bestand und im Jahr 2017 von Weinhold - mit komplett anderem Personal - reaktiviert wurde. Die "Queen Of Dramatic Metal" erlebt folglich ihren dritten oder vierten Frühling. "The Pale Man Is Holding A Broken Heart" ist bereits der zweite Longplayer der "neuen" VELVET VIPER. Als erstes sticht das grässliche, trashig anmutende Coverartwork ins Auge. Nun könnte man behaupten, dass dies "so sein muss", da alle Alben der Band bis dato nicht besser ausschauten. Man kann sich aber auch fragen, wer so etwas durchwinkt. Daher konzentrieren wir uns lieber auf die Musik. Zunächst ist festzuhalten, dass VELVET VIPER eine Mischung aus Heavy Metal und Hardrock spielen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ganz eindeutig Jutta Weinhold. Auch wenn mich ihre Stimmfarbe nicht komplett begeistert, ziehe ich vor ihrer alles in allem starken Leistung meinen Hut. Ein großer Pluspunkt sind einige einprägsame Gesangslinien, die Songs wie 'Götterdämmerung' und 'Samson And Delilah' veredeln. Ich bin mir allerdings sicher, dass Weinholds theatralischer, mitunter sogar etwas musicalhafte Stil ('The Wheel Has Come Full Circle') nicht jedermanns Sache ist. "The Pale Man Is Holding A Broken Heart" weist jedoch Schwachstellen auf, die nicht nur auf Geschmacksfragen zu reduzieren sind: Die Gitarrenarbeit ist im Ganzen gesehen nämlich recht öde. Das Durchschnittsriffing reißt ebenso wenig mit wie die mehrheitlich etwas uninspiriert wirkenden Soli. Oftmals fragt man sich, warum VELVET VIPER auf dieser Ebene nahezu durchgängig mit angezogener Handbremse agieren. Wenn man aus der gegenwärtigen Veröffentlichungsflut herausstechen möchte, muss man definitiv mehr bieten. Man MUSS auch mehr bieten, wenn man über eine tolle Frontfrau wie Jutta Weinhold verfügt, deren Performance manche 08/15-Songs ('All By Yourself', 'Hide Your Fire') immerhin noch einigermaßen rettet. Dennoch liebäugelt man hier rasch mit der Skip-Taste. Betätigen sollte man letztere auf jeden Fall beim missratenen 'One-Eyed Ruler' - ein Track, zu dem es darüber hinaus ein Video gibt, welches dem oben genannten Artwork in puncto Trash-Faktor Konkurrenz macht. "The Pale Man Is Holding A Broken Heart" ist demzufolge eine Enttäuschung. Die Stangenware, die wir geboten bekommen, mag nach zwei, drei Bierchen auf einem Festival ab und zu ein zustimmendes Kopfnicken hervorrufen, aber einen Kauf rechtfertigt sie meiner Meinung nach nicht. Fans von Jutta Weinhold dürften hier dennoch zuschlagen. Allerdings werden sich gerade sie über das unspektakuläre Songmaterial ärgern, welches nur an wenigen Stellen mit der Qualität des ausdrucksstarken Gesangs mithalten kann. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Things Behind 02. Götterdämmerung 03. All By Yourself 04. One-Eyed Ruler 05. Samson And Delilah 06. Confuse And Satisfy 07. Something Is Rotten 08. Keep Your Head Up 09. Hide Your Fire 10. The Wheel Has Come Full Circle 11. One Day | Band Website: www.facebook.com/VelvetViper Medium: CD Spieldauer: 51:55 Minuten VÖ: 25.10.2019 |
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