Babymetal - Babymetal | |
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Review von Lestat vom 29.06.2015 (8142 mal gelesen) | |
Bei BABYMETAL aus Japan handelt es sich um eine Kombo, deren namentlich genannte Akteurinnen lediglich singen und tanzen, oder auf Neudeutsch: performen. Gegründet wurden sie 2010, um eine Verschmelzung von Idol-Musik (japanische Spielart des Sternchen-Pop) und Metal publik zu machen. Die drei Sängerinnen Su-Metal, YuiMetal und MoaMetal waren damals gerade 11-13 Jahre alt. Wie sich erahnen lässt: Das Ganze ist von Anfang an eine von der Plattenindustrie, genauer gesagt der Talentagentur Amuse, geplante Geschichte. Das hat gewissermaßen von sich aus schon wenig mit der Metalszene gemein, da die meisten Metalbands dann doch eher, zumindest mehr oder weniger, natürliche Gewächse sind. Aber das an sich soll erst mal nicht Gegenstand einer Bewertung sein, schließlich steckt auch hinter einer gecasteten Band ein hoffentlich guter Songwriter. Bei dem, was BABYMETAL da auf den Leib geschrieben wurde, merkt man sofort an, dass Japaner dahinter stecken müssen. Wenn man sieht, dass die Sängerinnen in Schuluniformen über die Bühne hüpfen, dann weiß man auch sofort, warum sie dort besonders erfolgreich sind. Niemand sonst käme aber auch auf so durchgeknallte Songstrukturen und würde das auch noch ernst meinen. Sicher, die ersten drei Lieder jagen das Riffgewitter konsequent durch die Boxen, danach stehen aber teilweise stampfende Death-Metal-Passagen neben J-Popklängen, Hip-Hop-Einlagen und seltsamen Elektro-Metal-Hybriden. Wenn man dafür ein offenes Ohr hat bzw. einem diese Abwechslung nicht über den Kopf wächst, dann kann man sich bei der Musik durchaus zurechtfinden. Und eines muss man lassen: Das Songwriting ist meist vom Allerfeinsten, und auch das Instrumentenprogramming (ich nehme nicht an, dass die Instrumente wirklich eingespielt wurden) ist astrein und verspielt. An dieser Stelle muss ich aber doch nochmal das Prinzip Metalszene ansprechen. Gecastete Bands sind ja das eine. Aber so industriell durchproduzierte Bands, oder besser Acts, wirken auf mich dann doch eher abstoßend: Auf der CD ist für jeden Geschmack was dabei, es gibt eine KORN-Nachahmung mit 'Uki Uki Midnight' und eine fast perfekte DRAGONFORCE-Kopie mit 'Road Of Resistance'. Wobei man fairerweise sagen muss, dass bei letzterem Herman Li und Sam Totman von DRAGONFORCE als Gastmusiker tatsächlich mitspielen. Wie dem auch sei. Ein derart künstliches Produkt, bei dem die eigentlichen Musiker reine Austauschware sind, und das derart auf Verkaufszahlen getrimmt ist, verliert bei mir jeglichen Reiz. Ganz davon abgesehen, dass ich mich, bei dem Alter der Mädchen, dann doch frage, ob die dadurch nicht einen gewissen Knacks abbekommen. Daher gibt es von mir keine Wertung: Für mich ist dieses Produkt so einfach nicht vertretbar. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Babymetal Death 02. Megitsune 03. Gimme Chocolate!! 04. Iine! 05. Akatsuki 06. Doki Doki Morning 07. Onedari Daisakusen 08. Song 4 09. Uki Uki Midnight 10. Catch Me If You Can 11. Rondo Of Nightmare 12. Head Bangeeeeeerrrrr!!!!! 13. Ijime, Dame, Zetai Bonus: 14. Road Of Resistance (ft. Herman Li & Sam Totman von DRAGONFORCE) 15. Gimme Chocolate!! (Live in der 02 Acadamy Brixton, London) | Band Website: www.babymetal.jp/ Medium: CD Spieldauer: 1:06:17 Minuten VÖ: 29.05.2015 |
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