Overkill - The Grinding Wheel | |
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Review von baarikärpänen vom 20.02.2017 (8850 mal gelesen) | |
Die Sorge ist groß. Was passiert, wenn die altgedienten Haudegen von der Bildfläche verschwinden? Wenn IRON MAIDEN es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, mit dem Rollator auf die Bühnen zu rollen? Wenn ein Lars Ulrich lieber Art-Gallerien eröffnet, anstatt seine Blechtrommeln zu vermöbeln? Oder Tom Araya als Hauptdarsteller in einer Sitcom mit dem Titel "A day in the life of Jesus" gecastet wird? Man wird sich ja nochmal Gedanken über die Zukunft machen dürfen. Man kann aber auch ganz einfach Gevatter Tod, der hämisch grinsend um die Ecke lugt, den ausgestreckten Mittelfinger zeigen und ein "Not yet, my friend" zurufen. Vor allem dann, wenn man gerade von besagter Altherrenriege mit so herausragenden Alben beschenkt wird. METALLICA, DESTRUCTION oder SODOM, nachfolgend KREATOR und jetzt auch noch OVERKILL. "The Grinding Wheel" ist ein Geniestreich. Punkt! Ich habe keinen blassen Schimmer, wie D.D. Verni und Bobby "Blitz" Elsworth es machen oder was man ihnen ins Wasser gekippt hat, aber Fakt ist, dass die beiden plus Begleitmannschaft seit "Ironbound" 2010 zu einer Form auflaufen, die man nach der, zugegeben, etwas schwächeren Phase Anfang der 2000er niemals mehr hätte erwarten dürfen. Von der ersten bis zur letzten Note ist "The Grinding Wheel" absolut klar erkennbar OVERKILL. Aber, und jetzt kommt der größte Pluspunkt, OVERKILL gehen nicht auf Nummer sicher und kopieren das Erfolgsrezept der letzten drei Scheiben, sondern verarbeiten geschickt verschiedene Einflüsse. Da wären zum einen die perfekt ins Songwriting integrierten NWOBHM- Referenzen (JUDAS PRIEST, ick hör dir trappsen), zum anderen sogar Classic Rock - Reminiszenzen. Dass am Ende aber trotzdem jeder einzelne Track unverkennbar nach Thrash der OVERKILL'schen Prägung klingt und nicht wirr oder konfus, ist große Kunst und gleichzeitig Gütesiegel. "Blitz" selbst sagt: "Viele Bands erfahren Anerkennung für das, was sie früher mal geleistet haben. Wir wollen aber auch dafür anerkannt werden, was wir jetzt tun". Und was soll man dazu noch sagen, außer Mission accomplished? Einzelne Songs rauszupicken, ist fast schon Frevel. "The Grinding Wheel" funktioniert am besten als Gesamtkunstwerk. Vom furiosen Opener 'Mean, Green, Killing Machine' über die Thrash-Granaten 'Goddamn Trouble' oder 'Red White And Blue', der quasi SABBATH-Huldigung 'Come Heavy', bis zum abschließenden 'The Grinding Wheel'. Dass man dieses Mal den Mix in die Hände von Andy Sneap gelegt hat, was vor allem Ron Lipnickis Drumsound zugute kommt, trägt ebenfalls zum positiven Gesamteindruck bei. Das, wie immer, famose Cover-Artwork von Travis Smith rundet die ganze Sache dann ab. 2017 war bis jetzt, rein musikalisch gesehen, ein absolutes Verwöhnjahr in Sachen Thrash. Von mir aus darf's gerne so weitergehen. Vor allem bleibt zu hoffen, dass uns Bands wie OVERKILL oder KREATOR und die anderen noch lange erhalten bleiben. Mehr Zeit für die talentierten Newcomer in die (noch) übergroßen Fußstapfen reinzuwachsen. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Mean, Green, Killing Machine 02. Goddamn Trouble 03. Our Finest Hour 04. Shine On 05. The Long Road 06. Let's All Go To Hades 07. Come Heavy 08. Red White And Blue 09. The Wheel 10. The Grinding Wheel | Band Website: www.wreckingcrew.com/ Medium: CD/LP Spieldauer: 60:12 Minuten VÖ: 10.02.2017 |
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