Millenium - A New World | |
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Review von baarikärpänen vom 26.10.2019 (5538 mal gelesen) | |
Eigentlich unglaublich, dass es immer noch Bands gibt, die während der Hochphase der NWoBHM einige Songs, vielleicht auch mal ein Album, veröffentlichten, aber halt doch unter ferner liefen und trotzdem immer noch oder schon wieder aktiv sind. Schlappe 35 Jahre nach der Welle gelten diese austauschbaren musikalischen Ergüsse aus einer längst vergangenen Zeit aber als Perlen. Zu diesen Truppen zählen auch MILLENNIUM. Die haben es immerhin auf ein Album gebracht, veröffentlicht 1984. Besagtes Album war aber schon damals nicht in der Lage, sieht man von zwei semi-gelungenen Stücken ab, einen Hund hinter dem Ofen hervorzulocken. Nichtsdestotrotz konnte das rührige Brofest in Newcastle MILLENNIUM 2016 zu einem Auftritt bewegen. Tja, und seit diesem Auftritt kredenzen uns MILLENNIUM auch neues Futter. Bleibt allerdings, wie so oft, die Frage, ob wir es hier letztendlich nicht mit einer neuen Band zu tun haben, wenn lediglich nur noch Sänger Mark Duffy aus dem ursprünglichen Line-up den Sprung in die Jetztzeit geschafft hat. MILLENNIUM darf man attestieren, mit "A New World" ein Album zu veröffentlichen, das mit zum Stärksten zählt, was die Band bisher auf den Markt gebracht hat. Richtig deftig eröffnen MILLENNIUM die Scheibe mit 'Give Me A Sign' und 'World War 3', beide mit tollen Leads und mit einem Sänger, der schön kernig shoutet. Da spielt es auch keine große Rolle, dass hier mehr als einmal die allmächtigen IRON MAIDEN um die Ecke linsen. Immerhin war Duffy auch ein Teil der NWoBHM und hat sozusagen diesen speziellen Sound mit MAIDEN und anderen erfunden. Besonders deutlich wird die Nähe in Stücken wie 'A New World' und 'King Of Kings'. Und doch hat "A New World" seine Tücken. Fängt schon damit an, dass das Tempo leider nicht genügend variiert wird. So bewegen sich sämtliche Songs bis einschließlich Nummer Neun im gehobenen Midtempo, was dazu führt, dass irgendwann alles an einem vorbeirauscht. Damit will ich noch nicht mal sagen, dass die Tracks schlecht wären. "A New World" ist eine dieser Scheiben geworden, die man sich nicht am Stück anhören sollte, sondern häppchenweise. MILLENNIUM hätten dem Hörer einen großen Gefallen getan, wenn sie die letzten beiden Songs, 'Obsolete' und 'Victory' zwischen den Rest gemischt hätten. So weiß zum Beispiel 'Obsolete' mit einem recht modernen Touch zu überzeugen und seiner eher dunklen Ausrichtung. 'Victory' dagegen klingt geradezu euphorisch und ist eine Melange aus Metal und ursprünglichem Brit-Punk. Diese beiden sind an vierter und siebter Position geparkt und alles wäre perfekt gewesen. Aber das ist wieder mal Meckern auf höchstem Niveau. Denn auch so kann "A New World" wirklich überzeugen. Dazu trägt neben dem Material auch die gelungene Produktion bei, die druckvoll und direkt ist. Zwar ist "A New World" kein Konzeptalbum, aber, so Duffy, beschäftigen sich alle Songs mit ernsten Themen wie Überbevölkerung, den daraus resultierenden zunehmenden Kriegen und den düsteren Aussichten. Sehr passend zu diesem "roten Faden" in den Lyrics auch das mehr als feine Cover-Artwork. Eingangs gestellte Frage hat sich übrigens von selbst beantwortet. Auch wenn Mark Duffy der "letzte Mohikaner" ist, darf er natürlich unter dem Namen MILLENNIUM weitermachen. Die Basis ist ja immer noch der Sound von 1984, nur hat der Gute mittlerweile Musiker um sich geschart, die aus dem eher mittelprächtigen Material vergangener Zeiten feinen Metal gestrickt haben, der frisch und knackig aus den Boxen knallt. Sozusagen das Erbe bewahrt, ohne altbacken zu klingen. Diese Aufgabe haben andere Szeneveteranen deutlich schlechter bewältigt. Deshalb Daumen nach oben. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Give Me A Sign 02. World War 3 03. A New World 04. All Out War 05. King Of Kings 06. Assassin 07. Summon The Dragons 08. Kill Or Be Killed 09. Obsolete 10. Victory | Band Website: www.facebook.com/millenniumheavymetal Medium: CD Spieldauer: 49:55 Minuten VÖ: 25.10.2019 |
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