Helvetets Port - From Life to Death

Review von baarikärpänen vom 17.09.2019 (6864 mal gelesen)
Helvetets Port - From Life to Death Würde es einen Preis für die Band mit dem größten Spaltpotential innerhalb der True Metal-Gemeinde geben, HELVETETS PORT aus Schweden hätten die besten Chancen, die Goldmedaille einzusacken. Dabei machen sie ja eigentlich das, was man von einer im traditionellen Metal verwurzelten Truppe erwartet. Anbiederungen an moderne oder im Melodic Metal angesiedelte fluffige Sounds sind ihre Sache nicht. Da unterscheiden sie sich aber sowas von ihren Landsleuten ENFORCER. Wo True Metal drauf steht, ist eben True Metal drin. Wie bei RAM, die gerade erst eine geniale Sahneschnitte von Album veröffentlicht haben. Und trotzdem haben HELVETETS PORT auch mit denen so gar nichts gemeinsam.

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Schnellschüsse sind nicht so die Sache von HELVETETS PORT. Satte neun Jahre und einige Besetzungwechsel hat es gedauert, bis die neue Scheibe "From Life To Death" fertig war. Was sich im Vergleich zu den früheren Veröffentlichungen geändert hat, ist die Qualität des Songwritings und vor allem die Güte des Gesangs. Der war, freundlich ausgedrückt, auf den älteren Scheiben mehr als nur neben der Spur. Aber auch wenn Tomas "Witchfinder" Ericson jetzt alle Töne trifft, ist seine Stimme doch ein weiterer Punkt, der zu Diskussionen anregen könnte. Was trotz aller Verbesserungen eine echte Konstante bleibt, ist der Kauz-Faktor, mit dem HELVETETS PORT die Sache angehen. Am ehesten fallen mir da BROCAS HELM oder CIRITH UNGOL als Vergleich ein. Im Gegensatz zu Genannten nehmen sich die Schweden aber die Freiheit heraus, sämtliche Spielarten des ursprünglichen Metals miteinander zu kombinieren. Da kann es schon mal passieren, dass ein Song in bester MOTÖRHEAD-Manier lospröttelt, sich kurz danach leicht progressiv wie FATES WARNING (auf "Night On Bröcken") zu entwickeln, bevor eine ordentliche Schippe Proto-Metal das Ganze abrundet. Das ist natürlich in keinster Weise schlecht, sorgt andererseits aber auch dafür, dass sich kein Stück im Langzeitgedächtnis festsetzen mag. Sollte man HELVETETS PORT deswegen Vorwürfe machen? Finde ich nicht. Vielmehr sollte man sie dafür loben, einen Rattenschiss darauf zu geben, jedem gefallen zu wollen. Letztendlich sind HELVETETS PORT auf "From Life To Death" sowas von kauzig, dass selbst BROCAS HELM (und die waren wirklich kauzig!) glatt als Mainstream durchgehen. Als Anspieltipp gibt's weiter unten ein Video vom - aufgehorcht - eingängigsten Stück des ganzen Albums. Kleines Schmankerl am Rande: Am besten funktioniert die Mucke auf "From Life To Death" übrigens, wenn die Lyrics in der Landessprache verfasst sind.

Was HELVETETS PORT auf jeden Fall sind, ist originell. Das mag am Ende des Tages nicht jeder so sehen, aber das ist ja auch gut so. Zu den kommenden Fackelträgern in Sachen Metal werden die Schweden mit ihrer Definition von True Metal nicht werden. Ich denke mal, das wissen sie auch und trotzdem ist es ihnen egal. Ich für meinen Teil gebe "From Life To Death" wohlverdiente acht Punkte. Ganz einfach deswegen, weil ich schon immer einen Faible für wirklich eigenständigen und andersartigen Heavy Metal hatte. Alle anderen können durchaus einen Punkt abziehen. Aber auch wirklich nur einen! Denn egal, wie man zu "From Life To Death" steht, eine Wertung unterhalb von sieben Punkten, wäre bei dem auf dem Album gezeigten echten Spirit unverdient.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Stan Brinner
02. The Invincible
03. Röda Nejlikan
04. Ruled With An Iron Hand
05. Hård Mot De Hårda
06. Man-At-Arms
07. White Diamond
08. Hero Of An Age
09. Die To Stay Alive
10. From Life To Death
11. Orions Bälte
12. Castle Walls, City Gates
13. Thunder Ace
14. Night Of The Innocent
Band Website: www.facebook.com/HelvetetsPort
Medium: CD
Spieldauer: 57:06 Minuten
VÖ: 23.08.2019

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