Northmaan - Northmaan

Review von Wulfgar vom 31.03.2021 (7334 mal gelesen)
Northmaan - Northmaan NORTHMAAN ist sowohl ein Soloprojekt als auch der Name des ersten Albums von eben jenem Projekt - na, herrlich! Dass man sich nicht so viele Namen merken muss, spart Hirnschmalz, der beim Headbangen sonst nur unnötig durch das Oberstübchen kollert. Aber Spaß beiseite. Die düstere Mucke aus Nordengland klingt definitiv angepisst, was Songtitel wie 'Rage Trigger' und 'Torture Fist' auch titeltechnisch unterstreichen. Thematisch geht es um die Frustration und die Wut, die der Autor empfand, als er sich die Kommerzialisierung (im Endstadium) der heutigen Musikbranche betrachtete.

Musikalisch bietet NORTHMAAN die gesamte Bandbreite der metallischen Düsternis. Da sind Elemente aus Industrial, Doom, Death-Metal und Gothic zu hören. An der Instrumentenfront paaren sich stampfende Stakkato-Riffs mit aggressivem und druckvollem Drumming und auch gerne mit atmosphärischen Synthesizern (wie zum Beispiel in 'Self Destruct' oder 'Dying Star'). Die Mucke allein vermag spielerisch einen Sog zu erzeugen, in den der Hörer eintauchen kann, nur um sich anschließend in einem kohlrabenschwarzen Chaos wiederzufinden. Letzteres ist in diesem Zusammenhang übrigens positiv gemeint. Dann ist da noch der Gesang, der ganz anders als die Mucke selbst sehr vielseitig daherkommt. Die dargebotene vokale Bandbreite reicht von rasender Wut im Stile von DIE KRUPPS (zu Zeiten der 1996er Scheibe "Paradise Now"), über getragene Passagen, die klingen wie ein wirklich böses Gebetsmantra, bis hin zu gesprochenen Parts. Alles in guter bis sehr guter Qualität. Obwohl sich die eigentliche Lautstärke nicht großartig ändert, wechselt der Frontmaan (muhaha) fließend zwischen Screams, Flüsterpassagen und wieder zurück zu Shouts. Bei diesen Übungen bleibt die Musik im Hintergrund weitestgehend konstant. Das führt im Endergebnis zu einer abgefahrenen Mixtur, die man so jedenfalls nicht alle Tage zu hören bekommt. Als Anspieltipp würde ich mal den hypnotischen Stampfer 'Persevere' exemplarisch herausgreifen wollen. Zu diesem Song gibt es außerdem auch ein offizielles Video, dass die atmosphärische Stimmung des Songs auch sehr gut visuell stützt.

NORTHMAAN werden derzeit als heißes Newcomer-Eisen gehandelt, und das geschieht vollkommen zu Recht. Die Mucke ist vereinnahmend und astrein produziert. Ein kleines Manko ist die relativ kurze Spieldauer von nur einer guten halben Stunde. Ich hätte auf jeden Fall gerne mehr von NORTHMAAN gehört. Zieht euch das rein! Es lohnt sich, die Zeit zu investieren. Cheers, euer Wulfgar.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Self Destruct
02. Rage Trigger
03. Persevere
04. Torture First
05. Dying Star
06. Tolerate
Band Website: www.northmaan.com
Medium: CD
Spieldauer: 31:37 Minuten
VÖ: 26.03.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten