Domine - Stormbringer Ruler

Review von Odin vom 00.00.0000 (9574 mal gelesen)
Domine - Stormbringer Ruler Der Untertitel läßt es vermuten und tatsächlich setzt "Stormbringer Ruler" ein textliches Konzept fort, das schon im letzten Output der italienischen Epic-Power-Metaller "Dragonlord - Tales Of The Noble Steel" behandelt wurde: "The Croncicles Of The Black Sword - The End Of An Era", das durch den Schlussteil der Saga von "Elric von Melnibone" inspiriert wurde. Ein kurzer Exkurs:
Michael Moorcock's "Elric Of Melnibone", "Dragonlord and Ruler of the Black Sword Stormbringer" ist eine von vielen Inkarnationen des "Eternal Champion", einem Unsterblichen, der dazu verdammt ist, immer wieder in verschiedenen Helden wiedergeboren zu werden und so ewig zu kämpfen. Das Schicksal der Inkarnation Elric ist es, Herold der finalen Schlacht zwischen Chaos und Ordnung auf der Erde zu sein. Die vier Songs des Albums, die Teil dieser Saga sind, erzählen die Geschichte dieses endgültigen Schicksals...

Glücklicherweise beschränken sich bei Domine die Ähnlichkeiten zu Landsleuten auf die Instrumentierung, die nicht weit von Rhapsody entfernt, dabei aber nicht ganz so aufgedunsen ist. Sänger Moby war 1998 mit Labyrinth auf Tour (zusammen mit Hammerfall), aber auch von dieser Seite ist nichts durchgeschlagen. Damit kommen wir zu Vergleichen mit Manowar, die ich jetzt schon wiederholt gelesen habe; die einzigen Gemeinsamkeiten, die ich finden kann, sind die Attitüde, dass man sich nicht reinreden lässt und nicht nach einem Trend richtet, sondern sein Ding durchzieht. Musikalisch jedenfalls kann ich derartige Vergleiche nicht nachvollziehen (mal ganz davon abgesehen, dass ich diese sowieso für blasphemisch halte ;-) ).
Stilistisch wird relativ viel geboten. Vom astreinen GammaRay-Chorus ("The Hurricane Master") über Axel Rudi Pell Gitarren-Soli ("For Evermore") bis hin zu Anklängen von Dimmu Borgir (dazu gleich mehr) reicht die Palette, die das Album trotz Konzept nicht langweilig oder festgefahren erscheinen läßt. Ein Höhepunkt ist sicherlich "The Ride Of The Valkyries", das mich beim ersten Hören überraschte, da ich die Titel nicht gelesen hatte. Tatsächlich wird hier (ok, noch eine Gemeinsamkeit mit Manowar...) Richard Wagner's Meisterwerk "Der Ring der Nibelungen" gehuldigt, wenn Gitarre und Keyboard das genannte Thema zelebrieren und man anschliessend ein Doublebass-Feuerwerk darüber abbrennt. Genau an dieser Stelle fühlte ich mich denn auch an die Schwarzmetaller von Dimmu Borgir erinnert, aber nur kurz, dann kehrt man wieder zurück in den eigentlichen Song.
Die keltischen Ambitionen in "The Bearer Of The Black Sword" und "Dawn Of A New Day - A Celtic Requiem" sind allerdings nur schwach zu erkennen, passen aber ausgezeichnet ins Gefüge. Überhaupt ist diese Scheibe eine kompakte Sache, die bei über 58 Minuten Spielzeit viel bietet, ohne langweilig zu werden. Episch, melodisch, auch mal akkustisch, dann wieder straight Power-Metal ohne die hochgepressten Vocals der meisten Vertreter des Genres. Einzig die Sprechstimme bei "Farewell friend, for I was a thousand times more evil than thou!" ("Dawn Of A New Day") regt eher zum Schmunzel an. Und die weiblichen Echos bei "The Ride Of The Valkyries" hätte man sich vielleicht sparen können, denn die sind zwar ganz nett, aber irgendwie... nein, es passt nicht so richtig ins Gesamtbild (oder es ist noch eine weitere Facette des Stils).
Die Scheibe macht Spaß und ist nicht einfach eine weitere Kopie von Bekanntem aus diesem derzeit hart umkämpfen Genre. Domine brauchen sich nicht hinter Rhapsody oder sonstwem zu verstecken, und wenn sie so weitermachen, werden wir sicherlich noch viel von ihnen hören.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1.The legend of the power supreme
2.The hurricane master
3.Horn of fate
4.The ride of the valkyries
5.True leader of men
6.The bearer of the black sword
7.The fall of the spiral tower
8.For evermore
9.Dawn of a new day (a celtic requiem)
Band Website: www.dominetruemetal.com
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 00.00.0000

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